Böckler, Georg Andreas, Theatrum machinarum novum, Das ist: Neu vermehrter Schauplatz der Mechanischen Künsten, handelt von allerhand Wasser-Wind-Ross-Gewicht- und Hand-Mühlen ... beneben nützlichen Wasserkünsten

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5539 Anhang.
Die CLIII. Figur.
Eine nützliche Pomppe.
MEilen mit dieſer Pomppe ziemlich viel
Waſſer aus einem tieffen Graben/ oder
andern Gruben/ in die Höhe getrieben und
ausgeführt werden kan/ haben wir dieſelbige
zum Beſchluß/ wie ſolche Herr Schilt-Knecht
in ſeinem Tractat von der Fortif. pag. 119. er-
kläret/ hiemit beyzufügen für nöhtig erachtet/
und verhält ſich derſelben Anordnung nachfol-
gender Geſtalt:
A. iſt die weitheſte Pomppen-
Röhre/ die auf dem Abſatz oder Fuß B. feſt ge-
macht/ welcher Fuß auf dem Stul E. in beyde
Quer-Balcken F. eingefüget iſt.
In dieſem ho-
len Abſatz B. ſtecket ein bewegliches holes
Druck-Ventil/ mit M. bezeichnet/ wordurch im
Niederlaſſen/ das Waſſer überſich ſteiget/ da
ſich dann das darauf geheffte Ventil-Leder auf-
und im Aufziehen der Stange N. wieder zu
thut/ und das gefangene Waſſer alsdann durch
das nechſte Ventil B. druckt.
An dieſem Ventil
M. ſeynd zu unterſt zween eiſerne Arm mit De-
ſen angeheftet/ wie bey O. zu ſehen/ welche De-
ſen beyde Stangen N. gefaſſet/ welche oben in
der Waage L. hangen/ worinn der Schwengel
P. geſtecket/ der auf den Pfoſten G. ruhet/ und
alſo das Ventil M. auf-und niedergedruckt wer-
den kan:
Da alsdann das Waſſer durch die
groſſe Röhre A. aufwerts/ und ferner durch
das Ventil/ Item durch die mitlere kürtzere
Röhre C. und endlich durch die längere Röhre
D. oben zum auslauffen in K. genöhtiget wird.
148[Figure 148]
Die CLIV. Figur.
Zwotreffliche Waſſer-Sprützen/ in feuers-
Nöhten nützlich zu gebrauchen.
DIe groſſe Waſſer-Sprützen A. ſo inwen-
dig von Kupffer/ Möſſing und Eiſen ge-
gemacht/ iſt auf eine Schlaiffen B. gerichtet/
daß man dieſelbe in Nöhten alsbald anſpan-
nen/ fortführen/ und an ſeinen Ort/ gegen das
Haus über/ ſo da brennet/ ſetzen kan;
hält in
ſich an Waſſer ſiebenzig Brunnen-Eymer/ hat
zweene Käſten C. C. da man immer Waſſer
hinein ſchütten muß;
Auf jeder Seiten iſt eine
lange Stange D. D. daran 10.
12. bis in 24.
Perſonen ziehen können/ je mehr ihrer ſind/ und


je ſtärcker ſte ziehen/ je ſtärcker und höher die
Sprützen gehet/ und können 24.
Mann das
Waſſer auf die 80.
oder 100. Schuh in die Hö-
he bringen.
Oben auf dem Kaſten muß eine
Manns-Perſon E. ſtehen/ und die Sprützen
regieren/ und hin und wieder leiten/ ſonderlich
an den Ort/ wo es am nöhtigſten/ und das
Feuer am ſtärckſten iſt/ ſo wird es/ mit Gottes
Hülff/ bald gedämpffet werden.
Die kleine Sprützen F. iſt gantz von Kupf-
fer/ Möſſing und Eiſen/ ſolche kan ein Mann
in ein Hauß hintragen/ und von dar in das an-
dere Hauß/ ſo da brennet/ auf die 50.
Schuh
hoch und weit ſprützen/ wie bey G. zu ſehen;

doch müſſen andere Leute immer Waſſer zutra
gen/ und hinein füllen.
NB. Dergleichen Feuer-Sprützen iſt zu-
vor nie geſehen worden/ dann ſte der Kunſtrei-
che Meiſter/ Hans Hautſch/ Circkel-Schmid
und Bürger iu Nürnberg/ ſelbſt Anno 1658.

erſt erfunden und gemacht hat/ und ſeine Prob
damit zuthun/ ſich verobligirt/ bey welchem ſie
auch noch beede zu finden/ und zu ſehen ſind-
Dann die Groſſe beſonders in groſſen Stät-
ten/ ein treffliches/ hochnützliches und nöhti-
ges Werck iſt.
149[Figure 149]
Anhang und Beſchluß
dieſes
Buchs.
Günſtiger Leſer/ weilen in dieſem Tractat
vielerley Gattungen von Mühlen vor-
geſtellet/ als iſt vor gut angeſehen/ die
Mühl-Ordnung/ wie dieſelbe vor vielen Iah-
ren/ in dem Chur-und Fürſtenthum zu Sach-
ſen/ in den Mühlen/ an der Sala/ Lüppen/ El-
ſter und Pleiſſen-Strom gelegen/ gehalten
wird/ jedoch andern Herrſchafften/ und Län-
dern deroſelben Gebräuchen und Herkommen/
hiemit unvorgreifflich/ beygefüget/ und wird
der Kunſt-Liebende dieſes alles/ mit Beſchei-
denheit wiſſen anzunehmen/ und nach Lands
Art zugebrauchen.
150[Figure 150]
Folget die Mühl-Ordnung.
VOn GOttes Gnaden/ Wir Auguſtus/
Hertzog zu Sachſen/ des Heyl:
Röm:

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