Böckler, Georg Andreas, Theatrum machinarum novum, Das ist: Neu vermehrter Schauplatz der Mechanischen Künsten, handelt von allerhand Wasser-Wind-Ross-Gewicht- und Hand-Mühlen ... beneben nützlichen Wasserkünsten

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5741 Anhang.
neuen Grundbau/ bey willkührlicher Straffe
des Lands-Fürſten/ teines weges zuverfah-
ren/ zugelaſſen werden.
Zum Dierdten.
Würde auch ein Müller/ durch die ge-
ſchwornen überfündig/ daß er den gelegten
neuen Fachbaum auf den Hacken/ mit Keilen/
oder andern derfälſcht/ und über den Mahl-
Pfahl erhöhet/ der ſolle drey hundert Gulden
der Obrigkeit Straff verwirckt haben/ und
des Handwercks verweiſet werden.
Zum Fünfften.
Wann auch in Legung eines neuen Fach-
baums/ die Hacken um viel oder wenig zu nie-
drig gemacht/ ſo ſollen ſolche Hacken nicht mit
Leiſten noch Brettern unter den Fachbaum er-
höhet/ ſondern neue Hacken in rechter Höhe/
gantz ohne allen Falſch/ gemacht/ und darauf
der Fachbaum/ ohne einige Unterlege/ durch
die geſchwornen/ in Beyſeyn beyder nechſten
angeſeſſenen Müllern/ bey itzt berührter drey
hundert Gulden Straffe/ und Verweiſung
des Müller-Handwercks rechtfertig geleget
werden.
Zum Sechſten.
Und da ein Müller durch die Geſchwornen/
oder ſonſten/ glaubhafftig überfunden/ daß er
den Fachbaum/ Laiſten/ oder etwas derglei-
chen aufgeheftet/ der ſolle gleicher Geſtalt drey
hundert Gulden Straffe verfallen/ und des
Handwercks gäntzlichen verluſtiget und ent-
ſetzet ſeyn.
Zum Siebenden.
Begebe es ſich auch/ daß etwan ein Fach-
baum geſuncken wäre/ der ſolle ohne Benſeyn
Erkantnus und Zuthun des Amts/ darunter
die Mühl gelegen/ und der geſchwornen Mül-
ler/ bey Vermeydung jetzt berührter Straffe/
nicht wiederum erhohet/ noch einiger Geſtalt
verändert werden.
Zum Achten.
Item. Würde jemands die Brette aus dem
Gerinne überm Fachbaum vorgehen laſſen/


und damit denſelbigen erhdhen/ der ſolle zum
erſten/ daer deſſen durch die Geſchwornen oder
ſonſten überfunden/ der Obrigkeit/ darunter
die Mühle gelegen/ ein hundert Gulden/ un-
nachläſſiger Peen und Straffe verfallen ſeyn.

Da er aber zum andern mahl auf ſolcher That
und Falſchen begrieffen/ ſolle er alsdann zwey
hundert Gulden Straffe unnachläſſig erlegen/
und uf dem Handwerck weiter nicht gelitten
werden.
Zum Neundten.
Welcher Müller das Wehr höher halten
würde/ dann der Mühl- Pfal ausweiſet/ und
nach deme es neu belegt/ mit Sande befüget/
und ein mal das Waſſer darüber gangen iſt/
derſelbige ſoll um ſo viel Zoll es höher von den
Geſchwornen/ in Beſichtigung/ befunden/ ſo
viel neue Schock zur Straffe verfallen ſeyn.
Desgleichen ſolle es mit den erhöchten
Schutz-Brettern auch gehalten werden.
Zum Zehenden.
Es ſolle auch einem jeden Müller hiermit
unverhinderlich zu jederzeit nachgelaſſen ſeyn/
und frey ftehen/ wann er einen einzigen Man-
gel ſpüret/ ſeines Nachbarn Mühlen/ über
und unter ihme zubeſichtigen/ und da er einigen
Mangel befindet/ ſolle er bey ſeinen Eydspflich-
ten ſchuldig ſeyn/ alsbald den Geſchwornen
darvon Bericht zuthun/ darauf dann die Ge-
ſchwornen/ vermittelſt ihrer hierzu geleiſten
Eyde/ ſolche Gebrechen beſichtigen ſollen/ und
ſo deren einer oder beyde/ in einem oder mehr
Artickel verbrochen/ und deſſen alſo überfun-
den/ ſollen ſie zu oberzehlten Straffen durch
die Obrigkeit angehalten/ und darneben/ durch
den oder dieſelbigen Verbrechene der Geſchwor-
nen jederzeit ihre Gebühr unabbrüchig vor voll
entrichtet werden.
Zum Eilfften.
Item/ die Uberfälle am Wehre/ uf der El-
ſter und Pleiſſen/ ſollen zwey und dreiſſig Elen/
und uf der Lüppen zwey und zwanzig Elen/
weit und lang/ und keine enger gehalten wer-
den/ und welcher den verengert oder einzeigt/ der
ſolle der Obrigkeit dreiſſig Gulden Straffe zu
entrichten ſchuldig ſeyn.

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