Specklin, Daniel, Architectvra von Vestungen wie die zu vnsern Zeiten an Stätten, Schlössern vnd Claussen zu Wasser, Land, Berg vnd Thal mit ihren Bollwercken Caualiren, Streichen, Gräben vnd Läuffen mögen erbawet...
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              <pb o="13" file="0059" n="59" rhead="Von Auffführung der Gebäw."/>
            den widerumb mehr gebawen werden/ dann der Feindtin einem tag herab ſcheußt/ inſon-
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            ders weil die Kuglen all in den Wahl gehen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1014" xml:space="preserve">Vornen aber am ſpitz der Wehren muß der Gang oder Lauff/ auff 30. </s>
            <s xml:id="echoid-s1015" xml:space="preserve">Schuh
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            lang/ zubeiden ſeiten gewölbt ſein/ vom fuß des Lauffs 9. </s>
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            <s xml:id="echoid-s1017" xml:space="preserve">Schuh hoch/ oder aber
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            den Boden ein Schuh 3. </s>
            <s xml:id="echoid-s1018" xml:space="preserve">oder 4. </s>
            <s xml:id="echoid-s1019" xml:space="preserve">tieffer geſenckt/ damit das Gewölb deſto niderer wirdt/
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            vnd auff dem grott vnden biß oben auff ſatt geſchlagen/ vnd von Erden oben hinauß zur
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            Bruſtwehr zugeführt werden/ damit der Feindt den Zwinger oder Lauff nicht öffnen/ noch
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            durchauß beſtreichen köndt/ vnd ſicher dar durch zukommen/ vnd alſo dem Feindt ſein für-
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            @emmen (ſo viel müglichen) abzuwenden vnd zuwehren were.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1021" xml:space="preserve">Ob nun wol fürgewendt werden mag/ der Feindt könn ſolches Bruſtmdurlein hin-
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            weg ſchieſſen/ ſokan es doch nicht an allen enden geſchehen/ alſo daß allwegen noch etwas
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            dauon ſtehen bleibt/ vnd zu Nutz kompt/ vnd mit Bretternwider blendungen dahin zuma-
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            chen ſeindt/ damit ſich die Schützen mit Muſgeten vnd Handtrohren erhalten/ auch die
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            Erden/ ſovom ſchieſſen herab fallen möcht/ deſto ſicher auffgehaben werden könn.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1023" xml:space="preserve">Derhalben/ zu mehrer ſterckung der Bollwerck/ wolte ich den Wahl vnd die Boll-
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              <note position="right" xlink:label="note-0059-01" xlink:href="note-0059-01a" xml:space="preserve">Einlegung der
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              wählmit Holg.</note>
            werck alle vornen her/ mit grünem jungen Weydenholtz/ auff ein Schuh zehen oder zwölff
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            lang hinein in Wahl einlegen/ vnd im anſchlagen von Wachholdter/ Schlehen/ Ha-
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            gendorn vnd Butten beſehen biß an die Bruſtwehr/ obſchon vnder zehen oder zwäntzigen
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            nur eins auffkäme/ iſt es genug/ vnd in der jugendt die Hertzlein abbrechen/ alſo wachſen
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            ſie nicht vber ein oder zwen Schuh hoch/ aber ſehr dick/ das halt alſo veſt/ ob ſchon ſehr diel/
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            vnd hefftig darein geſchoſſen wird/ ſogehn die Kuglen nur in das Erdtreich/ Geſtreuch vñ
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            die Wurtzlen heben die Erden/ vndlaſſen die nicht fallen/ alſo daß offtin 50. </s>
            <s xml:id="echoid-s1024" xml:space="preserve">ſchützen von
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            groſſen Stucken/ nicht ein Schauffel grundt herab falt/ welches doch widerumb auffge-
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            haben vnd erſetzt werden fan.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1026" xml:space="preserve">Wieaber die Abdachungen/ Leuff/ Fu
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            tterungen vnd Gräben ſein ſollen/ auſſen vnd
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            jnnwendig/ auch wie ſolche müſſen vnd können angeordnet vnd gebawen werden/ will ich
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            dißmalen nicht melden/ vnd allein bey den Mauren/ der vordern Bollwerck bleiben/ vnd
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            hernach von andern auch meldung an ſeinem ort thun/ damit eins nach dem andern orden-
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            lichen erklärt könn werden/ vnd nicht eins für das ander genommen werde.</s>
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          <head xml:id="echoid-head49" xml:space="preserve">Das Achte Capitul.</head>
          <head xml:id="echoid-head50" xml:space="preserve">Von Sprengen/ wie der Feindt daſſelb vornem-
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          men möchte/ vnd wie demſelben zube-
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            <s xml:id="echoid-s1028" xml:space="preserve">WAnn nun der Feindt ſehen wirdt/ das ſein wolfart alle
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            an dem gelegen/ das er auff mittel vnd wegtrachte/ wie er die hohen
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            Wehren nemmen/ vnd ein weg von vnden auff zum Sturm ma-
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            chen möcht/ vnd aber befände/ daß jhme mit dem (im vorigen Ca-
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            pitul angezeigten weg vnd mitlen) ein ſolches verlegt/ verbawen-
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            vnd verhägt were/ würde er andere weg/ durch beſchantzung des
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            Grabens/ mit einbrechung der Mauren/ ſprengung vnd offnung
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            des Wahls/ beides im Waſſervnd druckenen Gräben ſuchen.</s>
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            tterung einbrechen/ durch den Graben
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            ſchantzen/ vnd zur Mauren/dem Geſicht des Bollwercks zu arbeiten/ damit er mit vnder-
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            graben vñ ſprengen/ ſein Werck vollbringen/ vnd ein offnung zum Sturmmachen möch-
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            <s xml:id="echoid-s1031" xml:space="preserve">Die Mauren vnd Zwinger aber kurtz/ wie hieuor gemeldt (doch daß ſie nicht höher
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            dañ wie die Fu
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            tterung des Lauffgrabens iſt) auffgebawen ſeind/ vñ er der Feindtvon auſ-
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            ſen mit dem ſchieſſen nicht zukommen kan/ vnd derwegen obgeſagten weg fürnem̃en wolte.
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            <s xml:id="echoid-s1032" xml:space="preserve">Sowere mein Raht (da ein Potentat den koſten daranhencken wolt/ wiewol es gegen dem
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            Erbfeindt kein diſputierens bedarff/ dannes die noht erfordert) daß man die Bögen </s>
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