Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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696dcxlVon mancherlei wunderbaren bertzen/ mit großem ſchmertzen/ entpfunden. Doch will ich etwas größers
auß
Franciſco Mirandula einem weidlichen vnd waarhafftẽ Philoſopho/
welcher
auch von hochem geſchlecht/ wolgeboren/ etwas hiezů ſetzen.
Er ſpricht/ ich keñ einen mann mit namen Benedietum Berna/ der bey
11Ander hiſtori
en
.
fünff vnnd ſiebentzig iaren alt/ vnnd ein prieſter geweſen/ wölcher bey den
viertzig
iaren bey einem anheimſchen teüffel/ ſo inn eines weibs geſtalt bey
jm
gewhonet/ ſein beyſchlaff gehabt.
er füret diſe an den marckt/ redt mit j-
ren
/ alſo daß die vmbſtender/ wölliche die nit recht ſachend/ ſie für ein när-
rin
hielten.
er nennet diſe Hermelina/ als wañ es ein frauw were. Demnoch
ſagt
er auch von einem anderen/ mitt nammen Pinnetus/ wöllicher mehr
dann
den achtzig iaren kommen/ der mit einem teüffel/ ſo einer frauwen
geſtalt
gehabt/ vnnd Florina genennet/ mehr dann viertzig iar ſeinen wol-
luſt
vollbracht.
wie diſer gſchriben/ lebt der ein noch/ der erſt aber iſt gerich
tet
wordenn/ als er bekanndt er hette die heimliche wort in dem opffer ver-
ſchwigen
/ vnnd dann die conſecrierten gaab den weiberen ihrem hexen
werck
dargebotten/ den kinderen das blůt außgeſogenn/ vnnd vyl andere
große
laſter begangen.
ſolliches veriach er alles an der volterung/ damitt
du
es nit für ein ſchimpff halteſt.
Solliches vnnd vyl anders dergeleichen/
zeücht
diſer mann an/ gantz vngereimbte ding/ wölche einem ſollichen ver
rümbten
mañ gantz übel anſthend weil ſie gar keiner waarheit geleich ſeind.
Dann erſt mag ich ihn durch ſein eigene exempel ſeines irthumb bezeü-
gen
.
dieweil diſe frauwen eintweders ein waaren leib ſoltend gehabt haben/
wölliches
doch nitt müglich/ dieweil das nitt allein gemeinem verſtand
aller
entpfindtlichkeit wider/ ſonder vnſers heilands authoritet vnd an
ſehen
ſelbs.
dañ ſo nit das geſicht allein/ ſonder auch der angriff der geſtalt
mag
betrogen werden/ beſchleüßt Chriſti wort nicht wider S.
Thoman.
Wann
man aber achtet daß diſe ein erdichtẽ leib gehabt/ was möchte doch
für
ein größere pein/ dann wie der/ ſo von Mezentio verdampt/ bey den
abgeſtorbenen
ſchlaffen.
Mein gemüt erſtaunet/ vnd erſchricket mein hertz/ wann ich daran ge-
denck
.
doch iſt der ſelbig mann nitt alle zeytt witzig/ vnnd etlicher Plutoni-
ſchen
erdichtungen vyl ergeben/ dann er hatt der München lugen/ deß
gemeinen
mann geſchrey/ der weiberen tandtmär vnnd fabel/ ſo faſt dem
guldenen
eſel ſich vergleichen/ vnder die heiligẽ reden der Philoſophey ver
miſchet
/ vnnd die gantz kunſt wüſt beſudlet.
Er iſt auch nit kein rechter Pe
ripateticus
/ vnnd in diſem orth kein Chriſt geweſen/ dar nit mitt Plato-
nis
meinung/ wölliches jünger er doch will geachtet ſein/ ſtimmende.
Alſo
iſt
beſchehen daß man vermeinet er habe den leſer beluſtigen/ vnnd ihm
locken
/ dann etwas ernſtlich wöllen anzeigen.
Wann auch der heilig Auguſtinus ſollicher vnnützen fablen were müſſig
22Auguſtinus
fablen
geſchri
ben
.
gangen/ wurde er vyl ein größer anſehen bey allen geleerten bekommen ha
ben
/ doch werend vyllicht minder geweſen/ die ihn geleſen hetten.
Doch iſt
es
in der ſelbigen zeyt alſo zůgangenn/ daß ihren vyl mitt lugen ſich vnder
einanderen
erzancket habend/ als wann es vmb ein Künigreich zůthůnd.
das ſelbig hat der heilig mann für waarhafftig angenommen/ vnd den Hei
den
ihr fabelwerck wöllen durch diſe vernichtungen/ vnnd alſo in ſeine bü-
cher
geſetzet.
deßhalben glaub ich dem allein/ wo er ſagt daß er ſolliches ge-
ſehen
habe/ vnd in anderen nit.
dann es iſt yetz bey mencklichem bekanndt

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