Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

Page concordance

< >
Scan Original
691 dcxxxv
692 dcxxxvi
693 dcxxxvij
694 dcxxxviij
695 dcxxxix
696 dcxl
697 dcxli
698 dexlij
699 dcxliij
700 dcxliiij
701 dcxlv
702 dcxlvi
703 dcxlvii
704 dclxviij
705 dcxlix
706 dcl
707 dcli
708 dclij
709 dcliij
710 dcliiij
711 dclv
712 dclvi
713 dclvij
714 dclviij
715 dclix
716 dclx
717 dclxi
718 dclxij
719 dclxiij
720 dclxiiij
< >
page |< < (dclvi) of 997 > >|
712dclviVon mancherlei wunderbaren
Hiezwiſchen möchte aber yemand fragen/ warumb die wunderzeichen
11wunderzeichẽ
mehr
bey men
ſchen
.
mehr bey menſchen dann anderen großen thieren beſchehen/ weil doch der
thieren
ſeel auch vntödtlich/ doch nit der geſtalt wie das gemüt?
dann bey
ſollichen
dingen thůt das orth/ matery/ vnnd element gar vyl.
wir ſehend
daß
dem menſchen vyl ding begegnet/ vorab wañ ſie fromm ſeind/ als man
vor
zeytten von Secdaſo vnnd ſeinen döchteren anzeigt.
alſo begibt es ſich
auch
daß die enthaupteten reden/ vnnd andere ding vollbringend/ die wi-
der
die natur ſeind.
Diſes beſchicht darumb weil deß menſchen natur in mitte der tödtlichen
vnd
vntödtlichen iſt.
deßhalben ſich leichtlich begibt/ daß er von ſeinẽ ſthat
dem
anderen theil geleich wirt.
Wölliches vntödtlich/ iſt den Götteren ge-
leich
/ vnd über die natur.
dz ander iſt gar tödtlich/ vnd kein wunderzeichen
darbey
.
du wölleſt dann diſes für ein wunderzeichen halten/ wañ etwan ein
mangel
/ laſter/ oder irthumb ſich inn der natur begibt.
Wölliche aber diſe
mittel
natur nitt wöllen annemmen/ oder dem menſchen diſe mittheilung
der
vntödtlichen natur zůgeben/ ziechen diſes vylfaltiger matery/ auß
wölchen
der menſch gemachet wirt.
Von vogelſchawung oder weiſ/
ſagung
/ Das lxxxij Capittel.
HIe entſthet zům erſten die frag/ wöllicher ſich mehrmalen ih
ren
vyl angenommen/ ob die thier auch reden mögẽ?
ich ſag die
hünd
/ ochſen/ vögel/ vnnd fiſch.
dann daß ſie mancherley ſtim-
men
brauchen/ mitt wöllichen ſie mancherley begirden ihres ge-
müt
anzeigen/ zweyffelt gar niemand.
wann die hennen ihrẽ jun
gen
rüffet/ brauchet ſie das rappenn geſchrey.
wann ſie die jungenn der
flucht
von wegen deß ohrenweyer ermanet/ ſtreckt ſie jr ſtimm inn die lenge
vnd
erhebt ſie.
wann man ſie facht/ ſchreyet ſie angſthafftig/ vnd thůt eben
als
wann ſie gluxet.
wann ſie ein ey gelegt/ hat ſie ein frölich geſchrey. wañ ſie
die
jungen außfüret/ braucht ſie ein andere ſtim̃ ſo rauch vnd grob vnd vyl
anderſt
/ dann wann ſie die ſich berüffet.
wann ſie brůtet/ hat ſie ein leiſe
ſtim̃
/ ſo den anderen nit geleich.
deßhalben weil ſie diſes allwegen thůt/ vnd
von
anderen verſtanden wirt/ iſt genůgſam bekañt/ dz beſonderẽ begir-
den
deß gemüt die thier auch beſondere ſtim̃en haben/ mit wölchẽ ſie diſe an
zeigẽ
.
Es lernet auch ein Sittacuſt/ atzel/ ambſel/ ſturnus/ rapp redẽ/
alſo
dz ſie lachen vnd Muſic ſtim̃ brauchẽ (als re/ mi/) wie ich erſt neüwlich
geſehen
hab.
es haben auch die enten jr geſprech mit einanderen/ alſo daß ſie
den
menſchen geleich ſeind/ ſo mit einander reden.
Wiewol aber die vnuer-
nünfftigen
thier jres gemüt begirden auch mit ſtim̃en anzeigen/ vnnd von
anderẽ
die jrer art ſeind verſtanden werden/ vnd aber wir nicht deſt minder
ſehen
/ dz in menſchen auch ſtim̃en der forcht/ deß ſchmertzen/ vnnd freüd/
wölche
man durch dz getöß vnd nit mit vnderſcheidlicher zungẽ/ erkeñet/
iſt
bekañt dz die vnuernünfftigen thier ſich keiner red gebrauchen.
dann ſo
vyl
die Sittacuſt belanget/ kom̃end diſe wort nitt von gewüſſen anzeigun
gen
deß gemüt/ ſonder allein auß gewonheit har.
Deßhalben wirt die red von den bedeütlichen ſtimmen inn zwey dingen

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index