Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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721dclxvſachen/ Das fünffzehend bůch. er mit diſen ſtreichẽ? Thůt er diſes darumb daß er vns erſchrecken in der fin
ſternuß
/ oder weil er nit will vnd förchtet daß man jn am tag ſechen möge?
Von geſichten vnd geſpenſten auß falſchen
vrſachen
Das lxxxvj Capittel.
EIn yedes geſpengſt wirt auß verenderetem ſinn/ oder durch ein
mittel
/ oder mit der that ſelbs.
dañ man mag nit mehr weg erfin
den
.
Es iſt aber gar ſchwerlich die entpfindtlichen ſinn auß ge-
wüſſen
vrſachẽ verenderẽ.
aber auß vngewüſſen gar leichtlich.
Weil auch das mittel durch die ſonn erleüchtet wirt/ enderet es
ſich
auch nit bald/ weil der Sonnen würckung krefftiger iſt.
deßhalben be-
ſchehend
die geſpengſt mehr nacht/ es mögen auch die ſinn baß betrogen
werden
.
In den dingen vnnd thaten ſelbs/ beſchichtes auff vyl weg. Da-
rumb
will ich ietz die ding ſo den finnen gehörend vnderlaſſen/ weil ſie nit
allein
(wie geſagt) einer vngewüſſen art reichend/ darzů auch nit nur ein
ſinn
bewegen mögend/ ſonder vyl/ darzü diſe ſo gar ein anderen wider/
als
das gehör für das geſicht.
doch iſt von diſem an anderen orthen geſagt.
wir
wellend auch von Magiſchen vnd verborgenen künſten harnoch hand
len
.
deßhalben vns allein hie beleibt etwas von der that ſelbs/ vnd dem mit
tel
anzů zeigen.
Es iſt aber von dem mittel an anderen orthen geſagt. Es
werden
auch die die ding ſelbs auff vyl weg von jrer natur geendert/ als in
den
gauck leren/ von wegen jrer behendigkeit/ vnnd ettlicher Inſtrument.
ſollichen fantaſeyen iſt die nacht ein můter. doch ſeyend diſe fantaſey-
11Kunſtreich ge
ſpenſt
.
en wie ſie wellen/ ſeind ſie doch etwan groſſen vnnd wichtigen dingen vr-
ſach
.
Wie dañ Cenetho dem anderen Künig inn Schotten begegnet. diſem
hatten
die Picten ſein vatter Alpinen gefangen vnnd ertödet.
wie nun der
Künig
ſeine vnderthonen nit bereden mocht daß ſie die raach handen
nemend
/ dann ſie waren faſt erſchrocken/ weil der mehrteil vom adel vnnd
ritterſchafft
deß Künigreichs in ſeines vatters ſchlacht vmgebracht/ hatt
er
die fürnempſten deß reichs berüeffet vnnd fründtlich entpfangen.
dem-
nach
auch gaſt geladen vnnd ein köſtliche malzeytt geben.
In der nachgendẽ nacht weil mencklich geſchlaffen/ hatt er einem ye-
den
in ſein gemach einen man verordnet/ ſo ein ſtecken von faulẽ holtz in der
rech
ten hand/ welches in der nacht wie ein facklen ſcheinet (wie wir an ande-
ren
orthen angezeigt) vnnd ein kleid auß einer vngeſchüpten fiſch haut/ wel
che
dann auch in der nacht mit ſampt dem faulen holtz treffenlich wunder-
bar
ſcheinet/ man hat auch der ſelbigen fiſchen ſchr vylin Schottland.
dem
nach
in der lincken hand/ die yeder dem maul hielt/ ein faſt groß ochſen
horn
.
dann man findet die ſelbigen auch wol in diſer Inſel/ wie vorgeſagt.
Diſe ſchrauwen alle mit lauter ſtimm durch dz horn/ man ſolle dem Kü-
nig
gehorſammen/ die Picten werden von dem Künig ſchwerlich geſtrafft
vnnd
ein mechtigen ſig die Schotten erlangen/ ſollichem ſeyen ſie vonn
Gott
botten geſendet.
Alſo hatt man die ſchlaffendẽ leichtlich bethören mö-
gen
/ weil ſie die kom̃enden/ noch hinweg ghondẽ nit ſahend.
dañ wie ſie hin
giengen
wickleten ſie jr kleid zůſammen/ vnnd verbargen den ſtab.
Wie man nun morgen in den rath kommen/ zeiget ein yeder an was er
gehört
/ vnnd geſehen hette.

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