Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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          <head xml:id="echoid-head785" xml:space="preserve">Von der eigentlichen Vorſtellung des Horizonts, der
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          Almucantharat oder Höhenzirkel und des Zirkels der Crepnſcu-
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          lorum auf der unbeweglichen Scheibe diejes particularen
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          Aſtrolabii.</head>
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            <s xml:id="echoid-s12373" xml:space="preserve">Man beſchreibet erſtlich auf dieſer unbeweglichen Fläche, ſo wohl den Ae-
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            quinoctialzirkel als beyde Tropicos nach der Methode und in eben der
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            Gröſſe, wie man ſelbige auf dem Netze gezogen, ſo daß auch hier wie dorten,
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              <note position="left" xlink:label="note-0678-01" xlink:href="note-0678-01a" xml:space="preserve">Tab. VI.
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              Fig. 1.</note>
            der aus dem Mittelpuncte A determinirte groſſe Zirkel den Tropicum ♑, der
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            mittelmäßige den Aequator, der kleineſte den Tropicum ♋, die gerade Linie
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            K A D die Mittagslinie, oder auch hier die Interſection des Mittagszirkels
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            mit dem Tropico ♑, die Linie C A B diejenige Linie, die aus dem Puncte des
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            wahren Aufgangs in denjenigen des wahren Untergangs, als aus B in C ge-
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            langet, vorſtellig machet.</s>
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            <s xml:id="echoid-s12375" xml:space="preserve">Alle Horizonte, die ſich in der Sphära obliqua ergeben, werden auf
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            dieſem Aſtrolabio in lauter Zirkeln, hingegen der Horizont in der Sphära re-
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            cta in einer geraden Linie, der mit dem Zirkel der ſechſten Stunde eines iſt,
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            dargeſtellet. </s>
            <s xml:id="echoid-s12376" xml:space="preserve">Bey jenen Horizonten hat man, indeme ſolche jederzeit durch
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            die 2. </s>
            <s xml:id="echoid-s12377" xml:space="preserve">Interſectionen des Aequators mit der Ekliptik, als durch die 2. </s>
            <s xml:id="echoid-s12378" xml:space="preserve">Puncte
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            B und C gehen, dayin zu trachten, wie man auch den dritten Punct dazu finde,
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            dieſer ergiebet ſich auf folgende Art: </s>
            <s xml:id="echoid-s12379" xml:space="preserve">Man nimmt den Bogen B F ſo groß,
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            wie es die Erhöhung des Pols, auf welche gegenwärtiges Aſtrolabium ge-
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            richtet iſt, erfordert, als z. </s>
            <s xml:id="echoid-s12380" xml:space="preserve">E. </s>
            <s xml:id="echoid-s12381" xml:space="preserve">vor die Nürnbergiſche Elevation den Bogen
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            von 49. </s>
            <s xml:id="echoid-s12382" xml:space="preserve">Graden 28. </s>
            <s xml:id="echoid-s12383" xml:space="preserve">Minuten, und ziehet aus C in F eine Linie, ſo wird ſelbi-
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            ge bey ihrem Durchſchnitt auf der Mittagslinie in I den dritten Punct dar-
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            geben, der der mitternächtige Terminus iſt, durch welchen dieſer Horizont
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            auch laufet, da man dann gar leicht nach der in der Geometrie bekannten
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            Aufgabe durch die drey Puncten CIB den Zirkel vor den verlangten Hori-
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            zont wird ziehen können. </s>
            <s xml:id="echoid-s12384" xml:space="preserve">Was hier von dieſem Zirkel, auch von den Höhen-
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            zirkeln oder Almucantharat, die am nächſten bey dem Horizont ſtehen, ſich
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            über die Fläche des Tropici ♑ erſtrecket, wird, weil es zu nichts dienet, gar
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            ausgelaſſen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s12386" xml:space="preserve">Man kann auch noch zu eben dieſem Horizont jenſeits des Tropici ♑
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            einen vierten Punct auf der verlängerten Mittagslinie, wie folget, fin-
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            <s xml:id="echoid-s12387" xml:space="preserve">Man ziehet den Durchmeſſer F A E, und durch die Interſection die-
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            ſer Linie mit dem Aequator, als durch den Punct E aus C, die Linie CE K,
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            ſo wird ſolche in K die verlängerte Mittagslinie durchſchneiden, allwo der
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            mittägige Terminus des verlangten Horizontes anzutreffen iſt, alsdann thei-
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            let man die Linie K I in zween gleiche Theile, ſo wird man in M den </s>
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