Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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74778Von der Zubereitung und dem Gebrauche in Rürnberg zum Druck befördert, ſattſam gezeiget. Lange Zeit hernach
lieſe in Paris auch Herr Caßini der Aeltere, eines dergleichen zu Kupfer
bringen, und Anno 1680.
gar von Silber machen, welches er dem König
offeriret, da auf der einen Seite die Bewegungen der Planeten nach des
Corpernici und Tychonis Meynung, auf der andern aber die Fixſterne mit
den gehörigen Zirkeln, ſo viel man über dem pariſiſchen Horizont davon zu
ſehen vermögte, künſtlich vorgeſtellet waren.
Bald nach dem Anfang dieſes
laufenden Seculi war unſer Autor, Nicolaus Bion, ebenfalls befliſſen, ein
Ptaniſphärium dem Publico mitzutheilen, wie er dann auch ſolch gut In-
tent nicht ſo wol in ſeinem Tractat de l’uſage des Globes, als beſonders in ei-
nem kleinen Tractätlein richtig effectuiret, welches dann auch Anlaß giebet,
daß wir nach Arleitung des beſagten Tractuts auch einige Vorſtellung von
dieſem Inſtrument, wie das folgende zeiget, dartbun mögen.
Von der Zubereitung eines Planiſphärii
Cöleſtis.
Rach unſeres Autors Anweiſung wird dieſes Inſtrument in zweyen He-
11Tab. VII. miſphäriis und zwar wie ſich die Himmelskugel in ihrer concaven Flä-
che ergiebet, gleichwie man auch den Himmel aus unferer Erde nicht anderſt
dann auf ſolche Art anſehen kann, auf dem Plano des Aequators bey ei-
ner ganz regulairen Projection vorſtellig gemacht, alſo daß eines den mitter-
nächtigen, das andere den mittägigen Theil des Himmels vorſtellet.
Die
Conſtruction eines jeden ſolchen Hemiſphärii beſtehet in folgenden:
Man
ziehet erſtlich einen groſſen Zirkel vor den Aequator, als den Fundamental-
zirkel, und theilet ſelbigen in 4, dann aber jeden wiederum in 90.
gleiche
Theile, ſo wird der ganze Zirkel in ſeine 360.
Grade getheilet ſeyn, ferner
ziehet man durch den Mittelpunct auf jeden ſolchen 10ten Grad lauter ge-
rade Linien, ſo wird man die Meridianen bekommen, die um die Aſcenſio-
nes rectas der Sterne deſto eher zu erkennen, dienen, hernach theilet man
einen Radium von dieſem Zirkel in 9.
gleiche Theile, und ziehet aus dem
Mittelpuncte durch dieſe Theilungspuncte lauter concentriſche Zirkel, ſo wird
man die Parallelen von 10.
zu 10. Graden erlangen, bey welchen man die De-
clinationes der Sterne findet @Gleichermaſſen beſchreibet man aus eben dieſem
Mittelpuncte jeden Tropicum in der bekannten Entfernung von dem Acqua-
tor von 23 {1/2}.
Graden, dann auch jeden Polarzirkel nach der Declination
von 66 {1/2}.
Graden, alsdann ziehet man durch die zwey Puncta äqinoctialia,
und das Punctum ſolſtitiale, das in der mitternächtigen Halbkugel an
dem Tropico zu unterſt, in dem mittägigen aber zu öberſt, ſtehet, als durch
drey vorgegebene Puncten, einen groſſen Bogen vor die Ekliptik, und

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