Bion, Nicolas, Nicolaus Bions ... Neueröfnete mathematische Werkschule oder gründliche Anweisung wie die mathematische Instrumenten nicht allein schiklich und recht zu gebrauchen, sondern auch auf die beste und accurateste Art zu verfertigen, zu probiren und allzeit in gutem Stande zu erhalten sind

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75586Von der Zubereitung und dem Gebrauche wohl zu bekommen geweſen, auch da das Inſtrument eigenhändig zu be-
ſchreiben, entweder zu ſchwer oder zu beſchwerlich gefallen, wehr als zu
wohl Zeugnus geben kann.
Dieſes Inſtrument beſtehet aus einigen runden Scheiben, die im
Durchmeſſer bey 2.
Schuhe ausmachen und in einer andern gröſſern be-
weglich ſind, indeme man ſolche auſſen herum mit einem etwas dicken Ring
ſo 1 {1/2}.
bis 2. Zoll breit iſt, und in derſelben Mitte mit einer Oefnung ver-
ſehen, durch welche die kleinere Scheiben mit einem hölzernen Schraub-
werke ein wenig eingezogen werden, daß ſie eine richtige Bewegung haben
können.
Auf der erſten Seite iſt das ganze Weltſyſtem nach der Koper-
nikaniſchen, als der richtigſten Art vorgeſtellet, auf der zwoten werden deſ-
ſelben innere Theile, als die Orbitä des ♂ ♀ ♁ und ☿ nur allein und ganz
groß, weil ſelbige in der vorhergehenden gar zu klein ſind, vorgeſtellet.
Die
dritte Scheibe iſt allein zu dem Monde beſtimmet, und iſt auf ſolchem das
ſogenannte Lunælabium verzeichnet anzutreffen.
Das ganze Inſtrument
iſt mehrentheils nach der Hypothes und denen Menſuris des berühmten
franzöſiſchen Aſtronoms Iſmaelis Bullialdi gerichtet, und dienet die Oer-
ter der ſieben Planeten nach der Länge und Breite, die Sonnen – und
Mondsfinſterniſſen und was ſonſten davon dependiret, allezeit gar bald und
mit geringer Mühe, ohne Rechnung zimlich genau auszufinden;
Man mag
aber dabey leicht obſerviren, daß weil des beſagten Bullialdi eigene Tabellen,
(wie denjenigen, die ein mehrers Einſehen in die Aſtronomie haben, bekannt
iſt) eben ſo genau nicht mit ſeiner Hypothes übereintreffen, ſich die Orte der
Planeten vielmehr dieſer Hypotheſe gemäß, öfters aber von beſagten Tabel-
len etwas diſcrepant, jedoch bey dieſem motu ſecundo noch richtiger, als auf
dem Himmelsglobo die Pyänomena der erſten Vewegung, da doch jene
viel ſchwerer, dann dieſe zu beſtimmen, ergeben werden, daß es demnach
mit einem ſochem Inſtrumente weit genug gebracht worden.
Indeme
aber nun bey Erwegung ſolcher Richtigkeit ſich ſonder Zweifel gar wohl
eine und andere Liebhaber der Aſtronomie hervor thun mögten, welche
der Mühe werth zu ſeyn erachten, dergleichen Inſtrumente mit Verſtand
und Fleiß eigenhändig zu verfertigen, da man zumahlen mit ſelbigen in
einer Stunde noch genau genug ſo viel ausrichtet, als man wohl in zehen
Stunden mit dem mühſamen Calculiren nicht leiſten kann, welches allen
denjenigen, die die Oerter der Planeten und die Eclipſes zu wiſſen nöthig
haben, um viel Zeit und Mühe zu erſpahren, gar dienlich ſeyn wird,
ſo iſt der Herr Autor dem Bono Publico zum beſten auf eine neue und
kurze Beſchreibung bedacht geweſen, wie man nemlich dergleichen Inſtru-
ment auch nach der Hypotheſe und denen Menſuris des gelehrten und
bey uns vor jetz@ wohl bekannten Engliſchen Aſtronomen, Thomä Stree-
tli, als deſſen Tabellen bey meiner Ueberſetzung aus dem Engliſchen

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