Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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[81.] Von der gewechſen wunder zeichen-Das lxxiij Capittel.
[82.] Von wunderzeichen an wilden vnnd vnge/ zempten thieren/ Das lxxiiij Capittel.
[83.] Von wunderzeichen an zamen thieren/ Das lxxv Capittel.
[84.] Von wunderzeichen an menſchen-Das lxxvj Capittel.
[85.] Von wunderwercken ſo ſich in geburten zůtragend/ Das lxxvij Capittel.
[86.] Hieronymi Cardani Doctors der Artznei zů Meyland von Mancherlei wun/ derbaren/ nateürlichen/ vnd kunſtlichen ſachen/ Das fünffzehend Bůch. Von künſtlicher waarſagung. Weiſſagung auß mancherlei ſachen/ Das lxxviij Capittel.
[87.] Von der Chiromantey/ oder wie man von der hand har ſoll waarſagen/ Das lxxix Capittel.
[88.] Von betrugnuß/ gaucklerei/ vnnd zauberey/ Das lxxx Capittel.
[89.] Von wunderzeichen/ Das lxxxi Capittel.
[90.] Von vogelſchawung oder weiſ/ ſagung/ Das lxxxij Capittel.
[91.] Von weiſſagung auß der eingeweiden beſichtigung/ Das lxxxiij Capittel.
[92.] Von ſtimmen vnnd gethöß ſo der natur zů wider/ Das lxxxiiij Capittel.
[93.] Von mancherlei ſtimmen/ Das lxxxv Capittel.
[94.] Von geſichten vnd geſpenſten auß falſchen vrſachen Das lxxxvj Capittel.
[95.] Von des gemüt weiſſagnng/ Das lxxxvij Capittel.
[96.] Weiſſagung deß vngewitters/ Das lxxxviij Capittel.
[97.] Hieronymi Cardani Doctors der Artznei zů Meyland von Mancherlei wun/ derbaren/ nateürlichen/ vnd kunſtlichen ſachen/ Das ſechßzehend Bůch. Von ſachen ſo über die natur zů verwunderen. Von ſiglen/ Das lxxxix Capittel.
[98.] Von nateürlicher Magia vnd waar ſagung/ Das xc. Capittel.
[99.] Von der kunſt magia nach Artefier vnd Mihinier art/ Das xcj Capittel.
[100.] Zů erſt beſchreibt er der Planeten Characteren alſo.
[101.] Der ringen aber alſo.
[102.] Der ſigillen alſo.
[103.] Von Precantationen/ geſegnen/ oder be beſchwerungen/ Das xcij Capittel.
[104.] Von Geſpenſten/ Geiſteren/ oder Teüfflen vnnd todten/ Das xciij Capittel.
[105.] Hieronymi Cardani Doctors der Artznei zů Meyland von Mancherlei wun/ derbaren/ nateürlichen/ vnd kunſtlichen ſachen/ Das ſiebenzehend Bůch. Von Sachen ſo wirdig zů beſchreiben. Von mancherlei ſitten der völckeren/ Das xciiij Capittel.
[106.] Von mancherlei ſpraachen/ Das xcv Capittel.
[107.] Von Stetten vnd anderen namhaff ten dingen/ Das xcvj Capittel.
[108.] Von ſchatzen/ Das xcvij Capittel.
[109.] Libereien bücher vnd mancherlei exempel der alten koſtlichkeit/ Das xc viij Capittel.
[110.] Em aufflöſung von dem end har/ durch wölche man der erfundenen dingen gebrauch haben mag. Das xcix. Capittel.
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759dcciijſachen/ Das ſechßzehend bůch.
Doch iſt mir auch nitt zů wüſſen/ daß ich ye ein lug geſagt hab/ ich wölte
auch keinen ſagen/ wann ich ſchon der geſtalt mir möchte mein leben friſtẽ.
aber das leben/ ehr/ kinder/ vnnd reichtumb/ hab ich vyl lieber dann So-
cratem.
alſo daß es kein vngeſchickt argument gweſen ſo Plato gebraucht/
uamlich Socrates habe angezeiget vnd darfür gehalten daß teüffel ſeyen.

dann es hat Socrates kein vrſach ein lug zů ſagen/ wañ allein vns bekañt/
was er durch den teüffel verſtanden hette.
etlich vermeinend er habe bie die
vernunfft verſtandẽ/ etlich andere ein weiſſagung/ oder die nieſſung durch
wölliche etwas bedeüttet werde.
Weil dañ Socrates ſich hiemit eroffnet/ vnd wir bißhar nicht gewüſſes
11wie die frag
ob teüffel ſey-
en an zů greif
fen.
erfunden/ ob wir gleich fleyſſig nochgeſůcht/ wirt gantz gůt ſein dz wir den
handel ernſtlichẽ (doch allein noch menſchlicher vernunfft/ vnd auſſerthal
ben der waaren lehr Gottes) erforſchen.
wir wöllẽ auch diſes noch Ariſtote-
lis exempel thůn/ wölcher im erſtẽ bůch von der fürnempſten Philoſophey
zům erſten deren meinung eroffnet/ ſo die Ideas vnd einbildungen ſetzen/
vnd was ſie dardurch verſtanden/ namlich was die teüffel o{der} geiſter ſeyen/
vnd wo für ſie won denen gehalten/ wölche die zůlaſſen.
dẽnach was vrſachẽ
man zů handen nem̃en můß/ vnd was für erfarungen/ wölche gar kein arg
won haben/ dieweil (als vor gemeldet) diſen ſo vyl zů wider.
vnd zů letſt wel
chen zeügnuſſen man glauben ſolle.
dann wann man gar keinen glauben ſol
te/ were gantz vnbreüchlich/ man köndte auch gar nicht der alten ſachen/ o-
der ſo abweſend/ wölche wir nit geſehen/ glauben.
wañ man aber allen glau
bẽ ſolte/ fallet man in ein andre vnkomlichkeit.
Es iſt aber nutzlich dz man
zů erſtẽ wüſſe warũb etliche dẽ whon von dẽ teüfflẽ eingefürt/ wañ die ſchon
gar nit werẽ/ wie dañ mancherley geſatz vñ glauben gethon/ darzů die Pla-
toniſchẽ vnd Stoiſchẽ.
Doch habẽ ſie nit alle einerley geſtalt diſe eingfüret/
ſon{der} die glaubẽ vñ religion zů einẽ ſchrecken/ vñ zů deren ſachẽ beſtetigung
ſo über die natur/ vnd gemeine entpfintlichkeit {der} ſiñen ſeind.
Die Platoni-
ſchẽ aber/ dz ſie etwz höcher dañ andre geacht wurdẽ/ vñ als wañ ſie die ding
verſtündẽ/ ſo anderẽ vnbekañt/ auch dermaſſen {der} gůtẽ hendlẽ gewont werẽ.
hiemit auch habẽ ſie ſolches erdicht in wölchen ſie ſich beluſtigetẽ/ damitt ſie
ein frölicher lebẽ fürtẽ/ zů troſt {der} trübſalẽ/ wölche vns in diſer zeyt on zal be
gegnẽ.
{der} geſtalt tröſtẽ ſich die Alchimiſtẽ vñ alte böſe weiber vñ welche ein ar
beitſam lebẽ füren/ durch ein vnütze hoffnung.
Sie redẽ auch võ ſachẽ ſo vn
müglich ſeind/ als wañ ſie gegenwirtig werẽ/ vnd verendern {der} geſtalt wun-
derbarlich die begirdẽ jres gemüt zů hoffnung vnd forcht/ vergeſſende aller
jrer trübſalẽ.
Die Stoiſchẽ aber thůnd diſes auß liebe vñ verehrũg/ ſo ſie zů
Socrati habẽ/ vnd dz ſie vnſer gemüt als ein götliches vnd heiliges ding be
ſtetigen.
dann alſo mögen ſie jr meinung komlicher erhalten/ namlich daß
die waare glüchſeligkeit allein in tugenden ſtande.
dann andere ding halten
ſie alle für mittel ding/ ſo man recht oder mißbrauchen mag.
ſie habend ſich
auch in diſem handel keiner lugen beſchem̃et/ ob ſie wol diſe geredt habend.

die weil der whon von den teüfflen/ dem ſo alſo haltet/ vnd andern nutzlich
iſt.
zwar jm/ weil es ein großer troſt aller trübſalen/ vnd weil er gegen ande
ren gerechter vnnd früntlicher iſt/ auß hoffnung zůkünfftiger widergelt-
nuß/ vnnd weiler glaubet daß alle ſeine thaten offenbar ſeyend.
diſe ſeind
auch dapfferer für das vatterland vnd die gerechtigkeit.
Es iſt aber gemein
lich bey allen/ daß ſie vermeinend ſie ſagend die waarheit.

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