Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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811 dcclv
812 dcclvi
813 dcclvij
814 dcclviij
815 dcclix
816 dcclx
817 dcclxi
818 dcclxij
819 dcclxiij
820 dcclxiiij
821 dcclxv
822 dcclxvi
823 dcclxvij
824 dcclxviij
825 dcclxix
826 dcclxx
827 dcclxxi
828 dcclxxij
829 dcclxxiij
830 dcclxxiiij
831 dcclxxv
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837 dcclxxxi
838 dcclxxxij
839 dcclxxxiij
840 dcclxxxiiij
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822dcclxviVon mancherlei wunderbaren
Wo iſt diſer ſtein auß graben/ wo hatt man ihn können hauwẽ/ wie hatt
man
ihn gefüret/ vnd hernach alſo eigentlich auffgeſtellet?
alſo daß ſich in
diſem
handel vier wunderwerck erzeigend.
Die Pyramides habend von
den
Coloſſen diſen vnderſcheid/ daß die Coloſſen ein bildnuß bedeüten/ als
die
Aegyptiſchen ein Sphingen/ ſo an dem vnderen theil ein löuw/ am
oberẽ
ein junckfrauw geweſen.
Die Pyramides ſeind alles geſpitzet ſeül. Es
ſthond
gar vyl Pyramiden vmb Memphis/ welche noch gantz ſeind/ jetz ſo
vyl
jar har/ vnd on alle bãd.
Diſe aber ſo Rom vorhandẽ des C. Seſtij/ iſt
mit
bley vnd eyſen vnderſtützet/ vnd wacklet doch an allen ecken.
Es ſeind
zwo
fürnemliche in Aegyptẽ.
die eine iſt kleiner/ aber von einem gantzẽ Ba
ſalten
ſtein/ welches ein arth des Aegyptiſchen marmolſtein/ vnnd herter
dann
eyſen iſt/ welche die metz Rhodope ſoll gemachet haben.
die ander iſt
größer
/ welches höhe bey den tauſet ſchů hatt/ dann man ghet ccl.
ſtafflen
hinauff
/ vnder welchen ein yede ein ellen hatt/ vnnd fünffthalb ſchů hoch
voneinanderẽ
ſeind.
es ſeind aber bey yeder ſtafflen noch drey kleine an dem
eck
hinzů gethon/ damit man komlichen möge hinauff ſteigen.
nidereſt
iſt
ſie viereckechtig/ vnd hatt yede ſeitten cccxxv gemeiner ſchritt.
Inwen-
dig
iſt ſie hol/ vnnd ghet das loch gegen Mitnacht.
Es iſt auch ein tieffer
ſod
.
vnd in mitte der ſaul iſt ein ſchön gemach auß einem geballierten ſtein.
in der mitte ſthet ein grab von ſchwartzem marmorſtein.
Iſt diſes nitt auch ein groß wunder/ daß Iamblicus auß dem Seleuco
11Mercurius
Trimegiſtus

vyl
geſchri-
ben
.
anzeigt/ es habe Mercurius zwentzig tauſent bücher geſchriben/ vonn al-
ler
dingen anfang/ auch göttlichem vnd teüffeliſchem gewalt?
Es iſt aber
noch
mehr/ daß Menetus anzeigt/ welcher nit von zwẽtzig tauſent/ ſonder
von
ſechs vnd dreyſſig tauſent vnnd fünff hundert bücheren meldung ge-
gethon
/ ſo Mercurius Trimegiſtus ſoll geſchriben habẽ.
Gleichſam er hun
dert
jar gelebt/ vnd von dem anfang har/ alle tag ein bůch geſchriben het-
te
.
deßhalbenn will ich ehe ein verß für ein bůch verſthen/ dann es iſt auch
vyl
.
doch habend diſe nit verß oder linien/ ſonder gantze bücher beſchriben.
Man ſolte diſes vnder der menſchen wunderwerck zellen/ wann es gewüß
were
.
weil es aber auß der ſchůl kommen/ do ſo vyl fablen geſagt/ hab ich es
hiehar
ſetzen wöllen/ da ich vonn ſachen red/ an welchen nit ſo vyl gelegen.

Man
ſoll auch wiſſen wie vyl jren geweſen/ daß ſie in der leiberey verbrun-
nen
/ welche Ceſar angezündet hatt.
Vnnd zwar wannes ſchon nur verß
vnnd
nitt bücher geweſenn/ were es doch ein wunderbarer handel/ daß ein
Prieſter
vnnd Künig der ſelbigen zeit/ in einer ſach/ ſo mancherley het-
te
/ erfinden mögen.
Man ſoll auch hie der Labyrinthen bauw eingedenck ſein. es wirt genůg
22Labyrin
thus
.
wann ich von diſen zwey exẽpel angezogen/ das ein auß Herodoto in Aegy
pten
/ welcher alſo ſpricht/ Wañ einer auß der Griechen red die maurẽ vnd
geſtalt
diſes wercks beſichtiget/ wirt er die arbeit koſten/ ſo an diſen La-
byrinthum
gewendet/ nit verſthen.
Wiewol aber auch ein lobwürdiger
tempel
Epheſo ſthet/ auch einer in Samo/ warend doch die Pyramides
vnd
ſeülen jrer red nach größer/ deren ein yede großen vnd vyl gewaltigen
beüwen
bey den Griechen zůuergleichen.
Es übertrifft aber der Labyrin
thus
diſe alleſammen.
Dann er hatt zwölff ſäl ſo bedeckt ſeind/ vnd ſthond
die
thüren gegen einander über/ aber gegen Mitnacht rürend ſie einan-
deren
an.
alſo vyl ghond auch gegen Mittag/ vnnd ſeind außen har mitt

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