Ampère, André-Marie, Natürliches System aller Naturwissenschaften : eine Begegnung deutscher und französischer Speculation, 1844

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            habenden Vorgänge, unterſucht die Meere, Flüſſe, Ebenen,
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            Berge, die Höhen derſelben und ihre Verkettungen, ſie ſchil-
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            dert die Phyſionomie der verſchiedenen Erdtheile und Länder
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            hinſichtlich der daſelbſt vorkommenden Pflanzen- und Thier-
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            geſchlechter, die Neigungen und Abweichungen der Magnet-
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            nadel, Temperatur und chemiſche Beſchaffenheit der Quellen,
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            der Meere u. </s>
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            <s xml:id="echoid-s937" xml:space="preserve">, Beſchaffenheit der Winde, überhaupt die
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            meteorologiſchen Vorgänge; </s>
            <s xml:id="echoid-s938" xml:space="preserve">die Natur der verſchiedenen
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            Terrains, welche mittelſt übereinander gelagerter Schichten
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            den Boden der Ebenen bilden und an den Seiten der Ge-
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            birge entblößt liegen.</s>
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          <head xml:id="echoid-head67" xml:space="preserve">2) Mineralogie.</head>
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            <s xml:id="echoid-s940" xml:space="preserve">Dieſe Wiſſenſchaft geht über die unmittelbare Beobach-
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            tung, bei welcher die vorige ſtehen bleibt, hinaus, und un-
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            terſucht die Beſtandtheile, aus welchen die Erdrinde beſteht,
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            und die man Mineralien nennt, die einfachen wie die Con-
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            glomerate. </s>
            <s xml:id="echoid-s941" xml:space="preserve">Die Mineralogie kann erſt nach der phyſiſchen
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            Geographie kommen, denn ſpricht man von einem Mineral,
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            ſo muß man auch ſagen können, welche Theile des Erdballs
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            welche Gebirgsketten, welche Bodenarten daſſelbe enthalten.</s>
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            <s xml:id="echoid-s943" xml:space="preserve">Ampère macht bei der Mineralogie eine zweifache Be-
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            merkung. </s>
            <s xml:id="echoid-s944" xml:space="preserve">Er führt nemlich die Gründe an, warum er die
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            Mineralogie nicht, wie gewöhnlich geſchieht, mit der Botanik
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            und Zoologie in eine Claſſe ſtellt, ſondern warum die Mi-
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            neralogie nur eine Wiſſenſchaft dritter Ordnung in ſeinem
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            Syſtem iſt, während Botanik und Zoologie Wiſſenſchaften
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            erſter Ordnung ſind. </s>
            <s xml:id="echoid-s945" xml:space="preserve">Der Grund für die Trennung der
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            Mineralogie aus der Claſſe der Wiſſenſchaften, in welchen
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            die andern Naturreiche abgehandelt werden, beruht darauf,
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            daß er das Mineral für etwas rein Unorganiſches erklärt;
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            <s xml:id="echoid-s946" xml:space="preserve">wir werden ſpäter die nöthigen Einwürfe hiergegen machen
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            und der Mineralogie ihre Stellung neben der Botanik und
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            Zoologie vindiciren. </s>
            <s xml:id="echoid-s947" xml:space="preserve">Die andere Bemerkung iſt ſehr ſinn-
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            reich, und ſie gilt auch bei unſerer veränderten Annahme: </s>
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