Cardano, Geronimo, Offenbarung der Natur und natürlicher dingen auch mancherley subtiler würckungen

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941 (dccclxxxv)
942
942 (dccclxxxvi)
943
943 (dccclxxxvii)
944
944 (dccclxxxviii)
945
945 (dcccclxxxix)
946
946 (dcccxc)
947
947 (dcccxci)
948
948 (dcccxcii)
949
949 (dcccxciii)
950
950 (dcccxciiii)
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950dcccxciiiiAußzug von allen ter complexion) der weißheit nitt recht obligend/ ſeind ſie die aller böſten.
darzů hilfft jr liſt vnnd fleiß/ welchen ſie von jrem ſtudieren bekommen ha
ben
.
Hiezů dienet auch die Melancholey/ welche auß überflüſſigem ſtudie-
ren
vnd wachen har kompt/ ſo die feißte feüchtigkeit reſoluiert vergan
gen
iſt.
Darumb wann man ſagt/ daß die weiſen ſchãdtliche laſterliche ding
gethon
/ iſt nichts anders angezeigt/ weder daß ſie der natur gepflegt habẽ/
vnd
ſeye ihnen die weyßheit kein nutz geweſen.
Als etliche der ſchmacheit ſo
thnen
bewiſen/ gedacht/ haben ſie jr volck vnd geſchlecht vndertruckt.
Da-
rumb
iſt die reſolution/ vnd zerſtörung des feüchten ein vrſach des kurtzen
lebens
/ gleich wie die große feüchtigkeit ein lang leben erhaltet.
Auß der vr
ſach
ſterbend auch die thier belder dann die kreüter/ dañ die thier müſſend
bewegt
werden/ vnd dannethin ein werme haben/ welche verzeeret.
Wañ
nun
die werme die feüchtigkeit verzeeret (wie geſagt) wirt dz lebẽ verkürtzt.
Es iſt die dünne/ wann ſie nach vnnd hert beyeinander ligt/ allẽ dingen
nutzlich
/ lieblich/ vnd angenem/ in den kleinen iſt ſie auch von nöten.
Weil die im̃en einer dünnen ſubſtantz/ ſeind ſie liſtig vnd geſcheid/ lebẽ
auch
lang/ biß auff das ſiebend jar/ wie Vergilius ſagt.
Ein omeyß lebt
auch
ſo lang.
Etlich ſprechen ein ſckneck leb über die ſechtzig jar/ dann er
wachßt
vyl vnd langſam/ darumb gilt diſes argumẽt nit allein in den men
ſchen
/ ſunder auch in den thieren/ erdgewechſen vnd kreüteren.
Das aber der menſch/ deßgleichen deſſen feißte oder ſchmaltz auß der al-
ler
dünneſten vnd ſubteyleſten ſubſtantz ſeye/ zeigt Hertzogs Alexanders
grab
Florentz an/ welches auß weiſſem dickem marmorſtein gemacht iſt.
es hatt aber nit deſtmin{der} die feißte dardurch getrungẽ/ vnd dz grab verwü
ſtet
/ deßgleichẽ den fůß/ als die kleinẽ tröpfflein an{der} ſaul hinab getroffen.
gleicher weiß begab ſich in Alphonſi Aualo begrebnuß (wiewol er mit
ſaltz
vnnd grobem ſand/ darzů mitt anderer artzney wol außgedörret was)
dann
die feißte trang auß der bor vnnd grab durch daß bley/ vnd geſchen-
det
die ſtein ſo darunder warend.
So doch die todten cörper nit ſo düñ oder
ſubteyl
als die lebendigen ſeind.
Vnder allen yrrdiſchen thieren/ iſt der menſch am aller meiſtenn der
geylheit
geneigt/ darumb daß er hitziger vnnd feüchter natur iſt.
Iedoch
ſo
wirt er hierinnen von dem gefügel überwunden.
dañ diſe laßend nit vyl
ſamens
auß jnen/ von wegen jres leibs geſtalt/ vnnd daß ſie die hödlin in-
wendig
habend.
Es ſein auch die weiſen vnd gelerten von wegen des nachgedenckens nit
ſo
vaſt der geylheit geneigt/ dann die geiſter werden von dem ſtudieren
reſoluiert
vnd auffgelößt/ vnd von dem hertzen in dz hirn gefürt/ darumb
machend
ſie ſchwache vnd mertheil jnen vngleiche kinder.
Hie hilfft gar
wol
bey ſchönen junckfrauwen ſein/ vnd von den bůleren läſen/ deßgleichẽ
ſchöne
gemalte junckfrauwen in den gemachen haben/ vnnd von dem eeli-
chen
werck nit gar abſthon/ dann zeiten nimbt es die melancholey/ vnd
große
ſorgen gar lieblichen hinweg.
Die auffrichtung des menlichen glids oder růten/ kompt von einem di-
cken
blaſt/ vnd wañ ſie niderfalt/ wirt ſie etwan von freud oder erbermd wi
der
auffgericht.
Etlichen hab ich geſehẽ diſes ſthen/ weil ſie gehenckt wordẽ.
welches doch ein art der Conuulſion oder krampff iſt. Die einbildung ei-
nes
anderen ſchmertzens/ erweckt auch in etlichẽ die geylheit/ wie Ioannes

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