Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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1 - 30
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obere Öffnung der Luftröhre hinübergleiten muß, um in die
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Speiſeröhre zu gelangen. </
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echoid-s1286
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">Sie würden es für rein unmöglich
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halten, daß eine Mahlzeit ſo ganz ohne Ungemach ablaufen
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lb
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könne und ein ſogenanntes Verſchlucken nicht noch häufiger ſei,
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lb
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als das richtige Schlucken, das alle Welt ſo geläufig verſteht.</
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echoid-s1288
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">In der That würde Speiſe und Trank ſehr leicht in die
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lb
/>
Luftröhre hineinkommen und namentlich beim Einatmen un-
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lb
/>
fehlbar bis in die Lunge gelangen, wenn dies nicht durch
<
lb
/>
ſorgfältige Vorrichtungen behindert würde.</
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">Die Vorrichtungen beſtehen in Folgendem.</
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echoid-s1292
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preserve
">Das Luftrohr mündet nicht offen in die Mundhöhle, ſon-
<
lb
/>
dern iſt ſchon ein Stück davor mit einer Haut verſchloſſen,
<
lb
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welche nur eine feine Spalt-Öffnung für die ein- und aus-
<
lb
/>
ſtrömende Luft hat. </
s
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<
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echoid-s1293
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preserve
">Dieſe Öffnung nennt man die Stimm-
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lb
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ritze; </
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echoid-s1294
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">denn nur durch die Schwingung der Luft, welche durch
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dieſe aufgeſchlitzte Haut ſtreicht, entſteht die Stimme. </
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echoid-s1295
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preserve
">Über
<
lb
/>
dieſer Stimmritze aber befindet ſich noch am Kehlkopf ein be-
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lb
/>
ſonderer, feiner, knorpeliger Deckel, der es vortrefflich verſteht,
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lb
/>
denſelben zu verſchließen.</
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echoid-s1297
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">Der Deckel iſt eine Klappe, die vorne am Kehlkopf ange-
<
lb
/>
wachſen iſt und die ſich ſofort ſchließt, ſobald von vorne
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lb
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von der Zunge her etwas nach der Speiſeröhre geleitet wird;
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lb
/>
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echoid-s1298
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">außerdem legt ſich beim Schlucken auch noch der hinterſte Teil
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lb
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der Zunge über den Deckel und macht den Verſchluß noch
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lb
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ſorgfältiger. </
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echoid-s1299
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">Da nun dieſer Deckel beim jedesmaligen Atmen
<
lb
/>
geöffnet ſein muß und man während der Mahlzeit auch das
<
lb
/>
Atmen nicht einſtellen kann, ja, da man, wie ein jeder weiß,
<
lb
/>
bei Tiſch oft erſt recht geſprächig wird und außer beim
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lb
/>
Atmen noch beim Sprechen genötigt iſt den Deckel zu öffnen,
<
lb
/>
ſo wird man einſehen, daß dieſe Vorrichtung mit ganz be-
<
lb
/>
ſonderen Feinheiten verſehen ſein muß, damit der Kehldeckel
<
lb
/>
einer fröhlichen Tiſchgeſellſchaft ſeinen Dienſt ſo ausübe, daß
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lb
/>
weder ein Wort noch ein Biſſen einen unrichtigen Weg nimmt.</
s
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<
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echoid-s1300
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