Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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10294 aus Gruppen, die heute keine holzigen Arten mehr umfaſſen,
ſondern meiſt krautig ſind, nur ganz ausnahmsweiſe Andeu-
tungen von Dickenwachstum zeigen und dabei im allgemeinen
bei weitem kleinere Dimenſionen aufweiſen.
“Die Verholzung
des Stammes, der Zweige und Äſte, — ſagt z.
B. der Bo-
taniker G.
Haberlandt — das ſogenannte ſekundäre Dicken-
wachstum, durch welches die Feſtigkeit des Traggerüſtes all-
mählich erhöht, die Stoffleitungsbahnen vergrößert werden, iſt
eine ſozuſagen ganz ſelbſtverſtändliche Erſcheinung, ſobald in-
folge der Gunſt des Klimas das Wachstum der Pflanzen gleich-
mäßig fortdauern kann und keine periodiſchen Unterbrechungen
und Schädigungen erleidet.
Wenn man ſich überhaupt das
Bild einer “typiſchen“ höher entwickelten Landpflanze ent-
werfen will, an welcher die Anpaſſung an äußere Verhältniſſe
möglichſt wenig herumgemodelt hat, ſo wird dasſelbe jeden-
ſalls weit mehr einem tropiſchen, immergrünen Holzgewächſe,
als einem europäiſchen Kraute gleichen, deſſen Lebenserſchei-
nungen mehr oder weniger deutlich den Stempel der Anpaſſung
an die lange Winterruhe erkennen laſſen.
Wie die tropiſchen Holzgewächſe, die vermöge der günſtigen
klimatiſchen Verhältniſſe oft ein ſtetiges Dickenwachstum be-
ſitzen und ſomit oft der durch ein periodiſches Wachstum be-
dingten Jahresringe im Holzkörper entbehren, ſo fehlen Jahres-
ringe auch den Holzgewächſen der Steinkohlenformation, Fig.
52.
Entſpricht nun auch das ſtete Vorhandenſein von Jahresringen
bei den jetzigen Holzgewächſen unſerer gemäßigten und kalten
Zone, Fig.
53, gerade der Periodizität der Klimate dieſer
Zonen, im Gegenſatz zu dem mehr gleichmäßigen Wachstum
der tropiſchen Pflanzen der heutigen und der Steinkohlenzeit,
ſo ſind doch aber, wie es freilich ſelbſtverſtändlich iſt, länger
dauernde Wechſel in den Witterungsverhältniſſen zur Stein-
kohlenzeit vorgekommen, ähnlich wie in den heutigen Tropen.

Das iſt an den uns überkommenen Reſten zuweilen in

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