Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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1 - 30
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echoid-s1332
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preserve
">Die Lunge iſt kein hohler Luftſack, ſondern ein äußerſt
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merkwürdiges Gewebe, deſſen hohle Gänge ganz eigentümlich
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lb
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gebaut ſind. </
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echoid-s1333
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preserve
">Man-wird ſich am leichteſten hiervon eine Vor-
<
lb
/>
ſtellung verſchaffen, wenn man ſich Folgendes denkt.</
s
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echoid-s1334
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echoid-s1335
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">Geſetzt, wir haben eine Lunge vor uns, ſo können wir
<
lb
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uns denken, daß jemand geſchmolzenes Wachs hineingießen
<
lb
/>
kann, ſo daß dies allenthalben hinfließt, wo die Luft in natür-
<
lb
/>
lichem Zuſtand eindringt. </
s
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<
s
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echoid-s1336
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preserve
">Stellen wir uns vor, daß man eine
<
lb
/>
ſolche ausgefüllte Lunge erkalten und dann durch irgend
<
lb
/>
ein künſtliches Mittel das ganze Lungengewebe ſchnell ab-
<
lb
/>
faulen läßt, ſo würde man eine erſtarrte Wachsmaſſe zurück-
<
lb
/>
behalten, die genau die Form der Luftwege der Lunge an-
<
lb
/>
genommen hat.</
s
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<
s
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echoid-s1337
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preserve
"/>
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p
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echoid-s1338
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preserve
">— Wie würde dieſe Wachsmaſſe ausſehen?</
s
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<
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echoid-s1339
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preserve
"/>
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p
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<
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echoid-s1340
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preserve
">Ganz ſo wie ein Baum, auf welchem ſtatt der Blätter
<
lb
/>
ſehr kleine Biruen mit höckriger Oberfläche wachſen.</
s
>
<
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echoid-s1341
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preserve
"/>
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<
p
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echoid-s1342
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preserve
">Das Wachs aus der Luftröhre würde den Stamm des
<
lb
/>
Baumes vorſtellen; </
s
>
<
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echoid-s1343
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">dort, wo die Luftröhre in die rechte und
<
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/>
linke Lunge ſich teilend übergeht, würde der Wachsbaum zwei
<
lb
/>
Hauptäſte zeigen. </
s
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<
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echoid-s1344
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preserve
">Von jedem Aſt gingen dann kleinere Äſte,
<
lb
/>
von jedem kleineren Aſte liefen Zweige aus, von jedem Zweige
<
lb
/>
Stengel, und jeder Stengel würde in einer kleinen Birne enden.</
s
>
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echoid-s1345
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preserve
"/>
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p
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echoid-s1346
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preserve
">— Wie groß würde dieſer Wachsbaum ſein?</
s
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echoid-s1347
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preserve
"/>
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echoid-s1348
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="
preserve
">Ganz ſo groß wie die Lunge, wenn ſie mit Luft gefüllt
<
lb
/>
iſt. </
s
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="
echoid-s1349
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preserve
">— Die Luftwege der Lunge bilden wirklich einen hohlen
<
lb
/>
Baum; </
s
>
<
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echoid-s1350
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">aber ſo fein gezweigt und vollgepfropft mit hohlen
<
lb
/>
Früchten, daß ſie durch und durch dicht gedrängt aneinander
<
lb
/>
ſtehen. </
s
>
<
s
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echoid-s1351
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="
preserve
">Die Feinheit des Gezweiges iſt ſo außerordentlich,
<
lb
/>
daß, wenn man wirklich imſtande wäre, ſolch’ einen Wachsbaum
<
lb
/>
zu machen, man genötigt wäre, die allerſchärfften Vergrößerungs-
<
lb
/>
gläſer anzuwenden, um das Gezweige zu erkennen. </
s
>
<
s
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="
echoid-s1352
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="
preserve
">Wir würden
<
lb
/>
an ſolchem Kunſtwerk nur die größern Stämme und Äſte als
<
lb
/>
ſolche anſehen, während das überüppige, reiche, feine </
s
>
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p
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div
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echo
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