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das Gezweige des Luftbaumes, ſie ſchlängeln ſich allenthalben
durch und ringeln ſich ſchlangenartig um die kleinen Birnen,
die erwähnten Früchte des Luftbaumes, ſo daß der Luftbaum
wirklich von den feinen Gefäßen innig umwickelt iſt. Man könnte
demnach dieſes Ader-Syſtem mit einer millionenfach verzweigten
Schlingpflanze vergleichen, welche ſich um den Baum windet.
Aber es iſt dies darum nicht einer Pflanze gleich, weil die
Äderchen nicht hier enden; ſie zweigen ſich vielmehr, nachdem ſie
den Baum in allen Teilen umſchlungen haben, wieder zu-
ſammen zu größerem Geäder, bilden ſodann größere Ader-
ſtämme und laufen endlich in vier Abteilungen wieder ins Herz.
durch und ringeln ſich ſchlangenartig um die kleinen Birnen,
die erwähnten Früchte des Luftbaumes, ſo daß der Luftbaum
wirklich von den feinen Gefäßen innig umwickelt iſt. Man könnte
demnach dieſes Ader-Syſtem mit einer millionenfach verzweigten
Schlingpflanze vergleichen, welche ſich um den Baum windet.
Aber es iſt dies darum nicht einer Pflanze gleich, weil die
Äderchen nicht hier enden; ſie zweigen ſich vielmehr, nachdem ſie
den Baum in allen Teilen umſchlungen haben, wieder zu-
ſammen zu größerem Geäder, bilden ſodann größere Ader-
ſtämme und laufen endlich in vier Abteilungen wieder ins Herz.
Die Adern, von denen eine vom Herzen kommt und in
die Lunge hineingeht, und vier aus der Lunge kommen und
zum Herzen zurückführen, bilden ein einziges, völlig geſchloſſenes
Kanal-Syſtem, das zwar bis aufs allerfeinſte verzweigt iſt,
aber nicht eine Öffnung hat. Es umwindet die Luftwege
außerordentlich innig; aber es durchbricht ſie nicht, durchdringt
nicht die Haut, welche die Luftwege inwendig austapeziert.
Die Luftwege wiederum liegen enge mitten in den feinſten
Schlingen des Aderſyſtems; aber nirgend wird eine Wand
dieſes Aderſyſtems von den Luftwegen durchbrochen.
die Lunge hineingeht, und vier aus der Lunge kommen und
zum Herzen zurückführen, bilden ein einziges, völlig geſchloſſenes
Kanal-Syſtem, das zwar bis aufs allerfeinſte verzweigt iſt,
aber nicht eine Öffnung hat. Es umwindet die Luftwege
außerordentlich innig; aber es durchbricht ſie nicht, durchdringt
nicht die Haut, welche die Luftwege inwendig austapeziert.
Die Luftwege wiederum liegen enge mitten in den feinſten
Schlingen des Aderſyſtems; aber nirgend wird eine Wand
dieſes Aderſyſtems von den Luftwegen durchbrochen.
Das Herz — deſſen Thätigkeit wir noch näher kennen lernen
werden — preßt nun mit einem Druck ſpritzenartig Blut in die
Ader. Das Blut ſtürzt von immer neuen Blutwellen, die aus
dem Herzen getrieben werden, durch die Äſte der Adern, durch
die feineren Zweige und die feinſten Röhrchen. So fließt
denn das Blut in feinen Äderchen, die ſich um die Luftwege
ſchlängeln, immer weiter, bis es wieder den Rückweg nimmt
durch die zulaufenden Kanäle, und zuſammenſtrömt in die Adern,
die zum Herzen zurückführen, um dort weiter expediert zu werden.
werden — preßt nun mit einem Druck ſpritzenartig Blut in die
Ader. Das Blut ſtürzt von immer neuen Blutwellen, die aus
dem Herzen getrieben werden, durch die Äſte der Adern, durch
die feineren Zweige und die feinſten Röhrchen. So fließt
denn das Blut in feinen Äderchen, die ſich um die Luftwege
ſchlängeln, immer weiter, bis es wieder den Rückweg nimmt
durch die zulaufenden Kanäle, und zuſammenſtrömt in die Adern,
die zum Herzen zurückführen, um dort weiter expediert zu werden.
Bernſtein, Naturw.
Volksbücher XII.