Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897
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            <s xml:id="echoid-s1155" xml:space="preserve">pappel und der Schwarzpappel, deren Blätter immer nur ge-
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            ringe Größe erreichen, niemals ſo weit geteilt, höchſtens mit
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            Randkerben oder Zähnen verſehen iſt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1157" xml:space="preserve">Es iſt nun auffällig, daß das Auftreten großflächiger un-
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            geteilter Blattſpreiten im ganzen erſt eine Errungenſchaft im
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            Verlaufe der Entwickelung der Pflanzenwelt darſtellt. </s>
            <s xml:id="echoid-s1158" xml:space="preserve">Je tiefer
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            wir in den geologiſchen Formationen in die Vorzeit hinab-
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            ſteigen, um ſo ſchmaler reſp. </s>
            <s xml:id="echoid-s1159" xml:space="preserve">zerteilter und kleinfiederiger ſind
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            im allgemeinen (alſo von Ausnahmen abgeſehen) die uns
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            überkommenen Blattreſte, eine Thatſache, die, im Lichte der
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                <caption xml:id="echoid-caption41" xml:space="preserve">Fig. 58.
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                Palmatopteris furcata in natürlicher
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            ſchen Unterſuchun-
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            gen betrachtet, mit der Anſchau-
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            ung in Einklang ſteht, daß die
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            Regengüſſe der früheren Erd-
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            perioden im großen und ganzen
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            ſtärker geweſen ſind als heute.</s>
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            läßt ſich das Geſagte ſehr ſchön
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            einige umfangreichere Abbil-
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            Vorkommen eines Farntypus
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            Zeit nach folgenden geologiſchen Horizont finden ſich zwar
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            ebenfalls noch Farne mit ſehr ſchmal-linealen Fiederchen, </s>
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