Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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            <s xml:id="echoid-s1422" xml:space="preserve">Das iſt die Art, wie man durch die Lunge Sauerſtoff ein-
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            atmet und Kohlenſäure ausatmet, wie man durch die Atmung
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            das Blut lebensfähig macht und von abgeſtorbenen Teilen
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            wieder befreit, wie man ſo zu ſagen Leben einſaugt und Tod
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            aushaucht.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1424" xml:space="preserve">Wird hiernach der wichtige Zweck der Atmung jedem klar,
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            ſo wollen wir nun zeigen, wie die Einrichtung ſo vorzüglich
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            iſt, daß ſie an Zweckmäßigkeit jede Art von künſtlicher Ma-
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            ſchine weit übertrifft.</s>
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            <emph style="bf">XXX. Die ſinnreiche Einrichtung.</emph>
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            <s xml:id="echoid-s1426" xml:space="preserve">Wenn man den Zweck der Lunge und ihrer Thätigkeit
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            darin findet, daß in ihr dem Blut Sauerſtoff zugeführt und
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            Kohlenſäure dem Blut entzogen werde, ſo fragt es ſich, ob die
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            Einrichtung dieſes Werkzeuges unſeres Leibes ſo iſt, daß es
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            ſeinem Zweck gut entſpricht, oder ob man möglicherweiſe eine
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            Maſchine erſinnen könnte, die dieſes Kunſtſtück beſſer verſteht?</s>
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            <s xml:id="echoid-s1428" xml:space="preserve">Leider muß jeder Unparteiiſche zur Beſchämung der menſch-
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            lichen Erfindungsgabe ſagen, daß die Lunge eine vollendetere
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            Maſchinerie iſt, als man jemals zu erſinnen vermocht hätte.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1430" xml:space="preserve">Faſſen wir einmal die Aufgabe der Lunge im ganzen auf,
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            ſo mußte ſie ſo eingerichtet werden, daß durch ſie in jeder
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            Minute einige zwanzig Pfund Blut, die der erwachſene Menſch
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            beſitzt, mit Sauerſtoff getränkt und von Kohlenſäure gereinigt
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            werden. </s>
            <s xml:id="echoid-s1431" xml:space="preserve">— Nun iſt das Tränken des Blutes mit Sauerſtoff
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            eigentlich ſehr leicht. </s>
            <s xml:id="echoid-s1432" xml:space="preserve">Das Blut hat nämlich eine große Nei-
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            gung Sauerſtoff aufzunehmen und nimmt dieſen auch aus der
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            Luft auf, ſobald es mit derſelben in Berührung kommt. </s>
            <s xml:id="echoid-s1433" xml:space="preserve">Öffnet
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            man eine Ader, die kohlenſäurehaltiges Blut führt, und läßt
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            davon etwas in einen Teller fließen, ſo bemerkt man ſehr </s>
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