Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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115107 Beziehung nur ihre Wichtigkeit als Filtrum hervorheben und
uns zur Bildung der Wärme in den Lungen wenden, die von
entſchiedenſtem und bedeutendſtem Einfluß auf das Leben iſt.
XXXII. Die Lunge als Heizapparat.
Noch zu Anfang unſeres Jahrhunderts gehörte es zu den
gangbarſten Vorſtellungen, die tieriſche Wärme auf Rechnung
einer unbekannten Kraft zu ſetzen, welche man “Lebenskraft”
nannte, und der man alles zuſchrieb, was man von den Er-
ſcheinungen des Lebens nicht erklären konnte.
Wunderbar genug iſt in der That die gleichmäßige Blut-
wärme, welche man am Menſchen beobachtet.
Das Blut und
alle inneren Teile des menſchlichen Leibes ſind zu allen Zeiten
des Jahres, in allen Gegenden der Welt, unter allen Ver-
hältniſſen und in jedem Alter des Lebens ſtets circa 37 Grad
warm;
der geringſte Verluſt von Wärme, die mindeſte
Steigerung derſelben bringt krankhafte Erſcheinungen und
ſelbſt den Tod hervor, und doch konnte man ſich’s nicht
erklären, woher dieſe Wärme in Ländern ſtammt, wo außer-
ordentlicher Froſt herrſcht und der Menſch nicht nur durch die
ganze Haut, ſondern auch durch den Atem in jedem Moment
einen Teil der Wärme verliert, indem er ſtets kalte Luft ein-
atmet und warme aushaucht.
Auch hier war es der Wiſſenſchaft der neueren Zeit vor-
behalten, die naturgemäße Erklärung aufzufinden und jene
alte Erklärungsweiſe zu verdrängen, die ein Rätſel ſtets mit
Annahme eines noch größeren Rätſels, “der Lebenskraft” zu
löſen trachtete.
Die Naturwiſſenſchaft wies nach, daß das
Atmen gerade die Quelle der tieriſchen Wärme iſt, und daß in
der Lunge und durch ihre Vermittelung im ganzen

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