Ähnlich verhalten ſich die andern aus dem Teer dar-
geſtellten Stoffe. Durch Behandlung mit anderen Subſtanzen
erhält man aus jedem der obengenannten Körper eine ganze
Reihe neuer Verbindungen. So gewinnt man aus dem Kyanol,
das gegenwärtig unter dem Namen Anilin der Stammhalter
einer großen Gruppe wichtiger Stoffe geworden, eine große
Reihe der herrlichſten Farbſtoffe, ſo z. B. das Roſanilin,
Chryſanilin, Violanilin, Fuchſin u. ſ. w.
geſtellten Stoffe. Durch Behandlung mit anderen Subſtanzen
erhält man aus jedem der obengenannten Körper eine ganze
Reihe neuer Verbindungen. So gewinnt man aus dem Kyanol,
das gegenwärtig unter dem Namen Anilin der Stammhalter
einer großen Gruppe wichtiger Stoffe geworden, eine große
Reihe der herrlichſten Farbſtoffe, ſo z. B. das Roſanilin,
Chryſanilin, Violanilin, Fuchſin u. ſ. w.
Gerade die Stoffe, welche aus dem unſcheinbaren Stein-
kohlenteer dargeſtellt werden, haben eine Bedeutung gewonnen,
daß ſie nicht nur in großen Fabriken dargeſtellt werden, ſon-
dern überhaupt einen großen Teil unſerer Geſamtinduſtrie
ausmachen.
kohlenteer dargeſtellt werden, haben eine Bedeutung gewonnen,
daß ſie nicht nur in großen Fabriken dargeſtellt werden, ſon-
dern überhaupt einen großen Teil unſerer Geſamtinduſtrie
ausmachen.
Nachdem nämlich die Chemiker Hofmann und Perkin
in den Jahren 1857 und 1858 durch chemiſche Behandlung
des Anilin aus demſelben einen ſchönen, roten Farbſtoff, den
Anilinpurpur, dargeſtellt hatten, bemächtigte ſich die Induſtrie
bald dieſer neuen Entdeckung und fand die Mittel, dieſen Farb-
ſtoff zum Färben von Seide, Wolle und Baumwolle zu ver-
werten. Weitere Forſchungen führten aber bald dahin, nicht
nur eine Purpurfarbe aus dem Anilin zu gewinnen, ſondern
auch blaue, violette, rote, grüne, gelbe, ja faſt alle Farben
wurden aus dem Anilin und den anderen Abkömmlingen des
Steinkohlenteers dargeſtellt. All’ dieſe Farben zeichnen ſich
durch prachtvollen Glanz aus, ſo daß ſie die bis dahin ge-
brauchten Farbſtoffe faſt ganz verdrängt haben. Es iſt jetzt
allgemein bekannt, daß unſere Zeuge ausſchließlich mit den
glänzenden Anilinverbindungen gefärbt werden.
in den Jahren 1857 und 1858 durch chemiſche Behandlung
des Anilin aus demſelben einen ſchönen, roten Farbſtoff, den
Anilinpurpur, dargeſtellt hatten, bemächtigte ſich die Induſtrie
bald dieſer neuen Entdeckung und fand die Mittel, dieſen Farb-
ſtoff zum Färben von Seide, Wolle und Baumwolle zu ver-
werten. Weitere Forſchungen führten aber bald dahin, nicht
nur eine Purpurfarbe aus dem Anilin zu gewinnen, ſondern
auch blaue, violette, rote, grüne, gelbe, ja faſt alle Farben
wurden aus dem Anilin und den anderen Abkömmlingen des
Steinkohlenteers dargeſtellt. All’ dieſe Farben zeichnen ſich
durch prachtvollen Glanz aus, ſo daß ſie die bis dahin ge-
brauchten Farbſtoffe faſt ganz verdrängt haben. Es iſt jetzt
allgemein bekannt, daß unſere Zeuge ausſchließlich mit den
glänzenden Anilinverbindungen gefärbt werden.