11830
X. Die freiwilligen Veränderungen der Pflanzen-
ſtoffe.
ſtoffe.
Die intereſſante Aufgabe der organiſchen Chemie, die wir
unſern Leſern noch vorführen wollten, iſt die Beobachtung, die
Erforſchung und die Anordnung der freiwilligen Verände-
rungen, welche hauptſächlich die Pflanzenſtoffe annehmen, wenn
ſie verſchiedenen Einflüſſen ausgeſetzt ſind.
unſern Leſern noch vorführen wollten, iſt die Beobachtung, die
Erforſchung und die Anordnung der freiwilligen Verände-
rungen, welche hauptſächlich die Pflanzenſtoffe annehmen, wenn
ſie verſchiedenen Einflüſſen ausgeſetzt ſind.
Um dies deutlicher zu machen, wollen wir die bekannte
Thatſache anführen, daß es viele Früchte giebt, die ihre Be-
ſchaffenheit bedeutend verändern, wenn man ſie ruhig liegen
läßt. Viele Äpfelſorten, die in friſchem Zuſtande ſauer und
hart ſ@nd, werden erſt genießbar, wenn ſie einige Monate ge-
lagert haben. Man ſollte kaum glauben, daß dies auch
Chemie iſt, aber es iſt in Wirklichkeit ein chemiſcher Vorgang,
der in dem Apfel ſtattfindet. Mohrrüben werden, wenn ſie
lange liegen, holzig, das iſt auch ein chemiſcher Vorgang,
denn es iſt ja die Umwandlung eines Stoffes in einen andern.
Mit den Kartoffeln geht gleichfalls eine wichtige Umwandlung
vor, wenn man ſie liegen läßt. Wir wollen dieſe freiwilligen
Verwandlungen einmal näher kennen lernen, denn wir werden
ſpäter ſehen, welch’ wichtige Reſultate man daraus zieht.
Thatſache anführen, daß es viele Früchte giebt, die ihre Be-
ſchaffenheit bedeutend verändern, wenn man ſie ruhig liegen
läßt. Viele Äpfelſorten, die in friſchem Zuſtande ſauer und
hart ſ@nd, werden erſt genießbar, wenn ſie einige Monate ge-
lagert haben. Man ſollte kaum glauben, daß dies auch
Chemie iſt, aber es iſt in Wirklichkeit ein chemiſcher Vorgang,
der in dem Apfel ſtattfindet. Mohrrüben werden, wenn ſie
lange liegen, holzig, das iſt auch ein chemiſcher Vorgang,
denn es iſt ja die Umwandlung eines Stoffes in einen andern.
Mit den Kartoffeln geht gleichfalls eine wichtige Umwandlung
vor, wenn man ſie liegen läßt. Wir wollen dieſe freiwilligen
Verwandlungen einmal näher kennen lernen, denn wir werden
ſpäter ſehen, welch’ wichtige Reſultate man daraus zieht.
Die Kartoffeln haben einen Hauptbeſtandteil von Stärke-
mehl, welches eigentlich der Kartoffel ihren Wert giebt; aber
ſie hat nicht zu allen Zeiten einen gleichen Reichtum davon.
100 Pfund Kartoffeln haben im Auguſt 10 Pfund Stärkemehl
in ſich, im September ſteigt der Mehlgehalt, und 100 Pfund
von derſelben Kartoffelſorte haben in dieſem Monat ſchon
14 Pfund Stärkemehl in ſich. Im Oktober wird die Kar-
toffel noch beſſer; 100 Pfund Kartoffeln enthalten dann
15 Pfund Stärke; im November hat ſie 16 Pfund; im De-
zember 17 Pfund; im Januar 17 Pfund; im Februar 16 Pfund;
im März 15 Pfund; im April 13 Pfund; im Mai 10 Pfund.
mehl, welches eigentlich der Kartoffel ihren Wert giebt; aber
ſie hat nicht zu allen Zeiten einen gleichen Reichtum davon.
100 Pfund Kartoffeln haben im Auguſt 10 Pfund Stärkemehl
in ſich, im September ſteigt der Mehlgehalt, und 100 Pfund
von derſelben Kartoffelſorte haben in dieſem Monat ſchon
14 Pfund Stärkemehl in ſich. Im Oktober wird die Kar-
toffel noch beſſer; 100 Pfund Kartoffeln enthalten dann
15 Pfund Stärke; im November hat ſie 16 Pfund; im De-
zember 17 Pfund; im Januar 17 Pfund; im Februar 16 Pfund;
im März 15 Pfund; im April 13 Pfund; im Mai 10 Pfund.