Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897
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118110 forſcher, die Liebigs Entdeckungen weiter verfolgten, haben
außerdem noch den Beweis geführt, daß die Lunge auch als
Sparofen ein wahres Muſter nützlicher Erfindung iſt.
Dieſe wiſſenſchaftlichen Aufſchlüſſe ſind ſo bedeutend, daß
wir ſie ein wenig näher kennen lernen müſſen.
XXXIII. Die Regulierung der Leibeswärme.
Die Aufklärung, welche Liebig über das Atmen gegeben
hat, iſt deshalb beſonders ſo intereſſant, weil ſie durch allbe-
kannte Beiſpiele aus dem gewöhnlichen Leben das Atmen er-
klärt und zugleich den innigen Zuſammenhang desſelben mit
dem Lebensvorgang recht überſichtlich macht.
Wenn es ausgemacht iſt, daß das Feuer im Ofen nicht
brennt, ſobald kein Sauerſtoff zu demſelben zutreten kann, ſo
iſt es noch allgemeiner bekannt, daß der Sauerſtoff das Feuer
nicht unterhalten kann, ſobald man nicht Brennmaterial in den
Ofen einlegt.
Gleicht nun die Lunge in der Beziehung einem Ofen, daß
durch ſie der Sauerſtoff einſtrömt, der ſich mit der Kohle des
Blutes verbindet, ſo gleicht ſie auch inſofern einem ſolchen, daß
ſie die Stätte iſt, wo alles Blut, das ſeine Rundreiſe im ganzen
Körper gemacht hat, hinſtrömt, um dort die gebildete Kohlen-
ſäure, wie ein Ofen durch ſeinen Schornſtein, auszuſcheiden.
Nun iſt es aber leicht einzuſehen, daß, wenn die Wärme
des Leibes wirklich von der Atmung, von der Bildung der
Kohlenſäure herrührt, hierbei ganz wie im Ofen nicht bloß der
Sauerſtoff ſeine Rolle ſpielt, ſondern das Brennmaterial das
Hauptſächlichſte iſt, was die Wärme reguliert.
— Was aber iſt
dieſes Brennmaterial im Körper?
Liebig weiſt nach, daß das Brennmaterial des

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