11931
Im Iuni und Iuli werden ſie weich, ſchleimig und ſüß
von Geſchmack. Ja, ſchon im Frühjahr fangen ſie an,
Wurzeln auszuſtecken und werden bartig oder richtig aus-
wüchſig.
von Geſchmack. Ja, ſchon im Frühjahr fangen ſie an,
Wurzeln auszuſtecken und werden bartig oder richtig aus-
wüchſig.
Das alles ſind chemiſche Veränderungen des Inhalts der
Kartoffeln, und dies wird nun jedermann zur Überzeugung
bringen, daß in den Pflanzenſtoffen etwas ganz Eigenes vor-
geht, ſelbſt wenn man mit ihnen nichts vornimmt und ſie
ſcheinbar ganz ruhig liegen bleiben.
Kartoffeln, und dies wird nun jedermann zur Überzeugung
bringen, daß in den Pflanzenſtoffen etwas ganz Eigenes vor-
geht, ſelbſt wenn man mit ihnen nichts vornimmt und ſie
ſcheinbar ganz ruhig liegen bleiben.
Dies alles zu beobachten iſt die intereſſante Aufgabe der
Chemiker; aber das Intereſſante ihrer Aufgabe wird von dem
Nutzen weit überwogen, den uns ihre Erforſchungen dieſer That-
ſachen bringen.
Chemiker; aber das Intereſſante ihrer Aufgabe wird von dem
Nutzen weit überwogen, den uns ihre Erforſchungen dieſer That-
ſachen bringen.
Der Chemiker zerlegt nicht nur jede Pflanze und jede
Frucht und lernt dadurch, woraus die Natur dieſe Dinge auf-
gebaut hat, ſondern er erforſcht auch die Veränderungen,
welche mit der Pflanze oder deren einzelnen Teilen und Früchten
vorgehen, wenn man ſie ſich ſelber überläßt, wenn man ſie im
Waſſer weicht, wenn man ſie der Wärme ausſetzt, wenn man
ſie dem Licht ausſtellt oder ſie im Finſtern läßt, wenn man ſie
mit anderen Stoffen in Berührung oder Miſchung bringt.
Mit einem Worte: der Chemiker ſtudiert aufs fleißigſte die
große Reihe von freiwilligen und künſtlichen Umwandlungen,
die ein Pflanzenſtoff durchmacht vom Augenblicke an, wo man
ihn von der Wurzel abſchneidet, bis zu dem Moment, wo er
ganz zerfallen und wieder in die Urſtoffe verwandelt iſt, aus
denen er einſt aus der Natur aufgebaut worden.
Frucht und lernt dadurch, woraus die Natur dieſe Dinge auf-
gebaut hat, ſondern er erforſcht auch die Veränderungen,
welche mit der Pflanze oder deren einzelnen Teilen und Früchten
vorgehen, wenn man ſie ſich ſelber überläßt, wenn man ſie im
Waſſer weicht, wenn man ſie der Wärme ausſetzt, wenn man
ſie dem Licht ausſtellt oder ſie im Finſtern läßt, wenn man ſie
mit anderen Stoffen in Berührung oder Miſchung bringt.
Mit einem Worte: der Chemiker ſtudiert aufs fleißigſte die
große Reihe von freiwilligen und künſtlichen Umwandlungen,
die ein Pflanzenſtoff durchmacht vom Augenblicke an, wo man
ihn von der Wurzel abſchneidet, bis zu dem Moment, wo er
ganz zerfallen und wieder in die Urſtoffe verwandelt iſt, aus
denen er einſt aus der Natur aufgebaut worden.
All’ das, was man im gewöhnlichen Leben:
Brennen,
Sengen, Verkohlen, Modern, Faulen, Verweſen, Gähren, Ge-
rinnen, Dumpfigwerden, Schalwerden, Sauerwerden, Ver-
bleichen, Verſchießen und Zerfallen nennt, das alles ſind
chemiſche Veränderungen der organiſchen Stoffe, deren Kennt-
nis von der größten Wichtigkeit iſt; denn nur durch dieſe
Sengen, Verkohlen, Modern, Faulen, Verweſen, Gähren, Ge-
rinnen, Dumpfigwerden, Schalwerden, Sauerwerden, Ver-
bleichen, Verſchießen und Zerfallen nennt, das alles ſind
chemiſche Veränderungen der organiſchen Stoffe, deren Kennt-
nis von der größten Wichtigkeit iſt; denn nur durch dieſe