Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

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[51.] VII. Verſchiedenheit der Adern und ihrer Lagen.
[52.] VIII. Die Klappen oder Ventile.
[53.] IX. Wie ſtark das Herz iſt.
[54.] X. Die ſogenannten mechaniſchen Fehler des Herzens.
[55.] XI. Das Auge und die Kamera-Obſcura.
[56.] XII. Die Kamera-Obſcura.
[57.] XIII. Die Mäugel der Kamera-Obſcura.
[58.] XIV. Die Kamera-Obſcura der Photographen.
[59.] XV. Wir beſehen uns den Bau eines Auges.
[60.] XVI. Die Durchſichtigkeit des Innern unſeres Auges.
[61.] XVII. Wir gehen ins Auge hinein.
[62.] XVIII. Der ſogenannte Glaskörper im Auge.
[63.] XIX. Die Vorzüge des Auges.
[64.] XX. Die Lichtblende.
[65.] XXI. Die Augenlider.
[66.] XXII. Die Beweglichkeit des Auges.
[67.] XXIII. Die Lenkung und Richtung der Augen.
[68.] XXIV. Die Stellung der Augen.
[69.] XXV. Die Nerventapete.
[70.] XXVI. Die Feinheit der Nerventapete.
[71.] XXVII. Die Beſchaffenheit der Nerven-Tapete.
[72.] XXVIII. Einige Verſuche.
[73.] XXIX. Weshalb wir nicht verkehrt ſehen.
[74.] XXX. Zwei Augen und ein Bild.
[75.] XXXI. Der Menſch wie er iſt — und was er erfindet.
[76.] XXXII. Schlußbetrachtung.
[77.] Kleine Kräfte und große Wirkungen. I.
[79.] III.
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Hiernach läßt es ſich leicht einſehen, daß die Wärme des
Körpers nicht bloß vom Atmen herrührt, ſondern hauptſächlich
von dem Kohlenſtoff, den wir in unſeren Speiſen verzehren.
Iſt dieſer Kohlenſtoff das wirkliche Brennmaterial des Leibes,
ſo iſt es klar, daß man, wenn es kalt iſt, viel Brennmaterial
braucht, während man, wenn es warm iſt, mit wenig vorlieb
nimmt.
Und dies eben erklärt es ausreichend, woher die gleich-
mäßige Erwärmung des menſchlichen Blutes ſtattfindet, gleich-
viel ob ein Menſch in heißen oder in kalten Ländern lebt.
Die
gleichmäßige Erwärmung rührt bei verſchiedenem Klima von
den verſchiedenen Speiſen her, oder richtiger von den ver-
ſchiedenen Portionen Kohlenſtoff, die man in den Speiſen
verzehrt.
Im Winter ißt man mehr als im Sommer und nament-
lich mehr kohlenſtoffhaltige Speiſen als im Sommer.
In heißen
Ländern genießt man mehr Früchte;
in kalten verzehrt man
Speck und Thran mit großem Appetit.
In hundert Gramm
Früchten ſind aber kaum zwölf Gramm Kohlenſtoff, während in
hundert Gramm Speck gegen achtzig Gramm davon enthalten ſind.
Da nun der Kohlenſtoff das Brennmaterial des Leibes iſt, ſo iſt
es erklärlich, daß der Nordländer, der ſeine Portion Speck
verzehrt, ſeinen Leib an ſechsmal ſtärker eingeheizt hat als
der Südländer, der ſich an einer Frucht labt;
und wenn die
Blutwärme des einen eben gleich iſt der des andern, ſo darf
dies nicht befremden, da es ja jedermann aus eigener Erfah-
rung weiß, wie ſein Stubenofen ſelbſt bei der ſtrengſten Kälte
die nötige Wärme erhalten kann, wenn er nur gehörig mit
Brennmaterial verſorgt wird.
Obwohl aus Liebig’s lichtvollen Lehren über Atmung und
Speiſe hervorgeht, daß die Wärme des Leibes zugleich von
der Speiſe reguliert wird, die wir eſſen, ſo berührt doch
dieſes Thema ſehr innig die Thätigkeit der Lunge und deren
Einrichtung, da es leicht erſichtlich iſt, wie die Lunge

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