Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16
,
1897
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preserve
">Hiernach läßt es ſich leicht einſehen, daß die Wärme des
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Körpers nicht bloß vom Atmen herrührt, ſondern hauptſächlich
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von dem Kohlenſtoff, den wir in unſeren Speiſen verzehren.
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/>
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echoid-s1584
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">Iſt dieſer Kohlenſtoff das wirkliche Brennmaterial des Leibes,
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ſo iſt es klar, daß man, wenn es kalt iſt, viel Brennmaterial
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lb
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braucht, während man, wenn es warm iſt, mit wenig vorlieb
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nimmt. </
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echoid-s1585
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preserve
">Und dies eben erklärt es ausreichend, woher die gleich-
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mäßige Erwärmung des menſchlichen Blutes ſtattfindet, gleich-
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viel ob ein Menſch in heißen oder in kalten Ländern lebt. </
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echoid-s1586
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preserve
">Die
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gleichmäßige Erwärmung rührt bei verſchiedenem Klima von
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/>
den verſchiedenen Speiſen her, oder richtiger von den ver-
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lb
/>
ſchiedenen Portionen Kohlenſtoff, die man in den Speiſen
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verzehrt.</
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echoid-s1587
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echoid-s1588
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">Im Winter ißt man mehr als im Sommer und nament-
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lich mehr kohlenſtoffhaltige Speiſen als im Sommer. </
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echoid-s1589
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preserve
">In heißen
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Ländern genießt man mehr Früchte; </
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echoid-s1590
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preserve
">in kalten verzehrt man
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Speck und Thran mit großem Appetit. </
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echoid-s1591
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preserve
">In hundert Gramm
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Früchten ſind aber kaum zwölf Gramm Kohlenſtoff, während in
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/>
hundert Gramm Speck gegen achtzig Gramm davon enthalten ſind.
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lb
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echoid-s1592
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preserve
">Da nun der Kohlenſtoff das Brennmaterial des Leibes iſt, ſo iſt
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lb
/>
es erklärlich, daß der Nordländer, der ſeine Portion Speck
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lb
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verzehrt, ſeinen Leib an ſechsmal ſtärker eingeheizt hat als
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der Südländer, der ſich an einer Frucht labt; </
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echoid-s1593
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preserve
">und wenn die
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/>
Blutwärme des einen eben gleich iſt der des andern, ſo darf
<
lb
/>
dies nicht befremden, da es ja jedermann aus eigener Erfah-
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lb
/>
rung weiß, wie ſein Stubenofen ſelbſt bei der ſtrengſten Kälte
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lb
/>
die nötige Wärme erhalten kann, wenn er nur gehörig mit
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lb
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Brennmaterial verſorgt wird.</
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echoid-s1595
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preserve
">Obwohl aus Liebig’s lichtvollen Lehren über Atmung und
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/>
Speiſe hervorgeht, daß die Wärme des Leibes zugleich von
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lb
/>
der Speiſe reguliert wird, die wir eſſen, ſo berührt doch
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lb
/>
dieſes Thema ſehr innig die Thätigkeit der Lunge und deren
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lb
/>
Einrichtung, da es leicht erſichtlich iſt, wie die Lunge </
s
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