Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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Die Achſe des Blütenſtandes trägt zu unterſt Stempel-
blüten w, darüber Staubblattblüten m und darüber nach ab-
wärts gerichtete ſtarre Fäden f, welche die gerade an dieſer
Stelle enge Hülle h derartig abſchließen, daß zwar Inſekten,
die teils durch die Aushängefahne h, teils durch den urinöſen
Geruch angezogen werden, durch die oben ſchwarzrote Leit-
ſtange l hinabgeführt, in den die Blüten enthaltenden Keſſel-
teil der Hülle hinein, aber nicht wieder hinaus können.
Haben
die Inſekten Blütenſtaub mitgebracht, ſo vermögen ſie die
Stempelblüten während des Herumkriechens zu beſtäuben.
Die
40[Figure 40]Fig. 38.
Blume der Wieſen-Salbei (Salvia
pratensis) ſchwach vergrößert.
Staubblatt-Blüten beginnen dann
zu reifen und laſſen ihren Blüten-
ſtaub in den Keſſelgrund fallen, ſo
daß ſich die Inſekten mit neuem
Blütenſtaub beladen und, nachdem
in einem weiteren Stadium die ab-
ſchließenden Fäden f erſchlafft ſind,
ihr Gefängnis aufgeben können,
um eine neue Aronpflanze aufzu-
ſuchen.
Während des Reifeſtadiums der
Staubblätter ſondern die nunmehr welkenden Narben der
Stempel je ein Nektartröpfchen aus und bieten ſo den Inſekten
(aus der Gruppe der Mücken) Nahrung.
Die Vorrichtung zum Fangen der Tierchen iſt, wie man
ſieht, dieſelbe, wie ſie der Menſch in den Mauſefallen und
Fiſchreuſen zur Anwendung bringt.
Nur noch ein Beiſpiel: es betrifft die Wieſen-Salbei.
Die Abbildung Figur 38 zeigt bei 1 die Blume der in Rede
ſtehenden Pflanzenart von der Seite geſehen.
Die Kronen-
oberlippe überdeckt die beiden eigentümlich geſtalteten Staub-
blätter, welche punktiert in ihrer gewöhnlichen Lage unter
ihrem Schutzdach angedeutet wurden.
Fährt man — wie

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