Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

List of thumbnails

< >
121
121 (113)
122
122 (114)
123
123 (115)
124
124 (116)
125
125 (117)
126
126 (118)
127
127 (119)
128
128 (120)
129
129
130
130
< >
page |< < (113) of 896 > >|
121113 gebaut ſein muß, daß ſie bald für viel, bald für wenig Brenn-
material Sauerſtoff herbeiſchafft, daß ſie bald viel, bald wenig
Kohlenſäure aus dem Körper entfernt, bald voll, bald weniger
voll atmet, bald ſchneller, bald langſamer ihr Werk verrichtet.
Betrachtet man daher die Lunge als Hauptteil eines Heiz-
apparates im Körper, ſo muß man ihre Einrichtung, die eine
merkwürdige Regulierung bei dieſem Geſchäft möglich macht,
ganz beſonders hervorheben, und wenn wir bedenken, wie viel
ſcharfſinnige Köpfe ſich ſchon über die Aufgabe zerſonnen
haben, einen Heizapparat zu erfinden, der ſtets eine gleich-
mäßige Wärme erzeugt, wenn auch das Wetter ſich ändert, ſo
müſſen wir geſtehen, daß ein Menſch am meiſten auf ſeine
Lunge ſtolz zu ſein Urſache hätte, wenn ſie — nota bene —
ſeine Erfindung wäre.
XXXIV. Wie ſparſam die Natur iſt.
Nicht nur die Vorzüglichkeit der Einrichtung, ſondern
auch die Sparſamkeit, mit welcher die Lunge und der ganze
Wärme-Apparat des menſchlichen Körpers angelegt, iſt ein
Gegenſtand der Bewunderung für jeden, der nähere Einſicht
hierin gewinnt.
Wenn man bedenkt, daß die Wärme des menſchlichen
Körpers herrührt von der Verbindung des Kohlenſtoffs im
Blute mit dem eingeatmeten Sauerſtoff, oder, was dasſelbe iſt,
von der Verbrennung des Kohlenſtoffs, den wir in den Speiſen
genießen, ſo läßt ſich leicht die Rechnung aufſtellen, inwieweit
dieſe Heizung vergleichsweiſe mit ſonſtigen Heiz-Apparaten
ſparſam iſt oder nicht.
Die Naturforſcher haben dieſe Rechnung ſorgfältig aus-
geführt und folgendes Reſultat gefunden.
A. Bernſtein, Naturw. Volſsbücher XII.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index