Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

Table of contents

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[31.] XXVII. Die wichtigen Aufgaben der organiſchen Chemie.
[32.] Naturwiſſenſchaftliche Volkshiicher von A. Bernſtein. Fünſte, reich illuſtrierte Aufſage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Potonié und R. Hennig. Siebenter Teil.
[33.] Berlin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[34.] Inhaltsverzeichnis.
[35.] I. Naturwiſſenſchaft, Weltgeſchichte und ſoziale Frage.
[36.] II. Die landwirtſchaftliche Chemie, der Keim, die Frucht und einige Verſuche.
[37.] III. Die chemiſche Werkſtatt der Pflanze.
[38.] IV. Die Nahrung der Pflanze.
[39.] V. Die Speiſung der Pflanze durch die Wurzel.
[40.] VI. Womit und wie man die Pflanzen füttern muß.
[41.] VII. Die Düngung des Feldes.
[42.] VIII. Die wiſſenſchaftliche Unterſuchung des Düngers.
[43.] IX. Die Entdeckung neuer Stoffe.
[44.] X. Die freiwilligen Veränderungen der Pflanzen- ſtoffe.
[45.] XI. Die Bereitung von Mehl und Stärke aus einer Kartoffel.
[46.] XII. Die Verwandlung der Kartoffel in Zucker.
[47.] XIII. Die Dienſte der Schwefelſäure oder des Malzes.
[48.] XIV. Kann man nicht aus Holz Zucker machen?
[49.] XV. Die Verwandlnng des Zuckers durch Gährung.
[50.] XVI. Was die Gährung für Veränderung hervorbringt.
[51.] XVII. Die Bildung von Met, Rum, Wein und Bier.
[52.] XVIII. Die Fabrikation des Bieres in ſeinen verſchiedenen Sorten. — Die Bildung des Äthers aus Alkohol.
[53.] XIX. Die Verwandlung des Alkohols in Eſſig.
[54.] XX. Die ſchnellere Verwandlung des Alkohols in Eſſig.
[55.] XXI. Die Bedeutung der Chemie als Wiſſenſchaft.
[56.] XXII. Die höchſte Aufgabe der Tierchemie.
[57.] Über Bäder und deren Wirkung. I. Was das Waſſer alles kann.
[58.] II. Wir leben in einem Luftbade.
[59.] III. Wie Waſſer ein ander Ding iſt.
[60.] IV. In was für Haut wir ſtecken.
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12739 dasſelbe Kunſtſtück wie die Schwefelſäure; es verwandelt ſich
in ihrer Berührung die Stärke in Zucker.
Hierdurch wird uns nicht nur mancher chemiſche Vorgang
der Brauerei erklärt, in welcher das Bier ſüß wird, ohne daß
der Brauer Zucker zuthut, ſondern man erhält auch einen Ein-
blick in die Veränderungen, die ſich beim Wachstum der Pflanzen
zeigen.
Ein Gerſtenkorn iſt gewiſſermaßen die Muttermilch des
künftigen Gerſtenhälmchens;
aber ganz wie die Muttermilch
einen großen Reichtum an Zucker hat, weil das junge Kind
viel Zucker genießen muß, ganz ſo wie die Natur das
Blut der Mutter in der Mutterbruſt in die zuckerreiche
Milch umwandelt, um ſie für den Säugling gedeihlich zu
machen, ganz ebenſo ſorgt ſie für das junge Pflänzchen.
Ein
Getreidekorn, ein Gerſtenkorn verwandelt ſich in der Erde in
Malz.
Die Feuchtigkeit, die hinzutritt, bildet in dem Korn
die Diaſtaſe aus, und dieſe Diaſtaſe macht aus dem Stärke-
mehl des Gerſtenkornes einen Zucker, der ſich im Waſſer auf-
löſt, und die junge Pflanze wird wie ein junges Kind mit
Zuckerſaft geſpeiſt.
— Daher rührt der ſüße Geſchmack der
jungen Getreidehalme und namentlich der jungen Gerſte.
Was wir im Großen in Zuckerfabriken treiben, treibt die
Natur in der Mutterbruſt und im kleinen Samenkorn.
Sie
treibt es freilich im kleinen, und doch — wer möchte dies nicht
einſehen — ſo großartig und erhaben, wie keine Menſchenkunſt
es vermag.
XIV. Kann man nicht aus Holz Zucker machen?
Bevor wir nun zeigen, wie man Zucker in Spiritus um-
wandeln kann, haben wir eine kleine Betrachtung unſern Leſern
vorzuführen, die zwar augenblicklich für die Praxis von

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