Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

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128120 Unterſuchung ganz außerordentlich groß, ſo daß man ſie mit
feinen Inſtrumenten zu Tauſenden zählen kann.
Was bedeuten dieſe Linien? Weshalb fehlen dieſe Linien
in jedem Spektrum eines anderen Lichtes, und woher dieſe
Eigentümlichkeit des Sonnenlichtes, von dem man doch am
eheſten vermuten ſollte, daß es am reinſten und klarſten ſein
werde, wie es das ſtärkſte und mächtigſte iſt?
Dieſe Fragen wurden ein halbes Jahrhundert lang ver-
gebens aufgeworfen.
Kaum wagte irgend ein Naturforſcher,
einen Schatten von Erklärung dieſes Rätſels laut werden zu
laſſen.
Die Fraunhofer’ſchen Linien blieben trotz aller ſorg-
ſamen Unterſuchungen, wie dunkle Grenzſtriche unſeres Wiſſens
im lichten Felde der Forſchungen, ſtehen, bis im Jahre 1859,
jenem Jahre, das auch ſonſt einen Markſtein bildet in der
Geſchichte der Naturwiſſenſchaft, da es uns mit dem Darwi-
nismus beſchenkte, zwei lichte Geiſter die bisherigen Grenzen
der Wiſſenſchaft kühn durchbrachen und aus dem Dunkel dieſer
rätſelhaften Linien ein Licht erſchloſſen haben, das tief in die
geheimſten wie in die fernſten Werkſtätten der Natur hinein-
leuchtet.
IV. Die Löſung des Rätſels.
Der noch heut lebende Altmeiſter unter den Phyſikern,
Bunſen, und der geniale Kirchhoff (1824—1887) in Heidel-
berg gingen bei Unterſuchung des Spektrums von der bereits
von ihnen beobachteten Thatſache aus, daß gewiſſe chemiſche
Stoffe, welche man in einer Flamme verdampfen läßt, dieſelbe
färben, wie man das an den bengaliſchen Flammen vielfach
zu ſehen Gelegenheit hat.
Betrachtet man ſolche

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