Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of contents

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[51.] XII. Bedeutuug der Befruchtung.
[52.] XIII. Einiges über die Früchte und deren Erziehung.
[53.] Die Nahrungsmittel für das Volk. I. Umſatz der Nahrungsmittel.
[54.] II. Die Verdauung.
[55.] III. Kaffee.
[56.] IV. Nützlichkeit und Schädlichkeit des Kaffees.
[57.] V. Das Frühſtück.
[58.] VI. Branntwein.
[59.] VII. Gefahren des Branntweins.
[60.] VIII. Der Arme und der Branntwein.
[61.] IX. Die Folgen der Trunkſucht und deren Verhütung.
[62.] X. Der Mittagstiſch.
[63.] XI. Notwendigkeit der verſchiedenartigſten Koſt.
[64.] XII. Fleiſchbrühe.
[65.] XIII. Zweckmäßige Zuthat zur Fleiſchbrühe.
[66.] XIV. Hülſenfrüchte.
[67.] XV. Gemüſe und Fleiſch.
[68.] XVI. Das Mittagsſchläfchen.
[69.] XVII. Waſſer und Bier.
[70.] XVIII. Abendbrot.
[71.] Naturmiſſenſchaftliche Volksbiicher von A. Bernſtein. Fünfte, reich illuſtrierte Auflage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Eotonié und R. Hennig. Zweiter Ceil.
[72.] Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[73.] Das Recht der Überſetzung in fremde Sprachen iſt vorbehalten.
[74.] Inhaltsverzeichnis.
[75.] Die Grnährung. I. Nichts als Milch.
[76.] II. Der Menſch, die verwandelte Speiſe.
[77.] III. Was für wunderliche Speiſen wir eſſen.
[78.] IV. Wie die Speiſen für uns von der Natur vorbereitet werden.
[79.] V. Was aus der Muttermilch wird, wenn ſie in den Körper des Kindes kommt.
[80.] VI. Wie das Blut im Körper zum lebendigen Körper wird.
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            anregt und ſo gewiſſermaßen ſeinen Geiſt zum Tageswerk auf-
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            weckt. </s>
            <s xml:id="echoid-s1776" xml:space="preserve">— Der ebenſo geiſtvolle wie kenntnisreiche Naturforſcher
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            Moleſchott ſchrieb den ſehr verbreiteten Kaffeegenuß in neuerer
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            Zeit dem Bedürfnis nach geiſtiger Regung zu, die das Leben
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            vergangenen Zeiten.</s>
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            <emph style="bf">IV. Nützlichkeit und Schädlichkeit des Kaffees.</emph>
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            <s xml:id="echoid-s1778" xml:space="preserve">Da nun der Kaffee die Eigenſchaft hat, die Nerventhätig-
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            keit anzuregen, läßt es ſich von ſelbſt leicht erklären, daß er
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            in vielen Fällen eher ſchädlich als nützlich iſt. </s>
            <s xml:id="echoid-s1779" xml:space="preserve">Phlegmatiſche
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            Naturen bedürfen des Kaffees und trinken ihn auch gerne,
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            lich beliebt iſt und in ungeheurer Menge getrunken wird. </s>
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            geregten Naturen aber iſt er eher ſchädlich, und darf deshalb
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            nur ſehr wäſſerig von ihnen genoſſen werden. </s>
            <s xml:id="echoid-s1781" xml:space="preserve">Lebhaften Kin-
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            dern ſagt der Kaffee nicht zu, und es iſt Unrecht, ſie zum Genuß
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            desſelben zu zwingen, dahingegen iſt es alten Leuten, die einer
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            Auregung der träge gewordenen Nerventhätigkeit bedürfen, nicht
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            zu verdenken, wenn ſie der Kaffeekanne ſtark zuſprechen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s1783" xml:space="preserve">Es iſt üblich, dem Kaffee in ärmeren Haushaltungen etwas
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            Cichorien zuzuſetzen. </s>
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            lich nicht ſagen; </s>
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            den Kaffee, weil ſie nichts von den wirkſamen Beſtandteilen
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            des Kaffees enthält, und der Gebrauch der Cichorien hat durch-
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            aus nichts Empfehlenswertes an ſich. </s>
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            Miſchen des Kaffees mit Milch und das Verſüßen durch Zucker
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            einen ſehr richtigen Grund. </s>
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            der Zucker wird im Körper in Stoffe umgewandelt, die für
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            das Leben des Menſchen durchaus notwendig ſind. </s>
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