Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

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142132 erleichtert. Franzöſiſche Naturforſcher haben vortreffliche
Arbeiten geliefert über die Veränderung, die das friſche Brot
erleidet, wenn es alt wird, und es iſt durch dieſe Arbeiten
erwieſen, daß das Brot am verdaulichſten und nahrhafteſten
iſt, wenn es etwa einen Tag alt geworden iſt.
In der Veränderung, die das Brot im Körper erleidet,
wird es teilweiſe in Fleiſch, hauptſächlich aber in Zucker und
fettähnliche Stoffe umgewandelt, was mit allen Speiſen geſchieht,
die Stärkemehl enthalten.
Dieſe Fettbildung aber wird außer-
ordentlich erleichtert, wenn dazu ein wenig fertiges Fett mit-
genoſſen wird.
Zu dieſem Zweck wird die Butter zum Brote
genoſſen.
Die Butter zum Brote iſt alſo nicht eine zufällige
und gleichgültige Beigabe, ſondern iſt weſentlich dazu gehörig
und man thut ſehr Unrecht, wenn man namentlich Kindern die
Butter entzieht.
Das Fett ſpielt nämlich im menſchlichen Körper eine be-
deutende Rolle, es dient zur Unterhaltung des Atmens.
Der
Sauerſtoff, der eingeatmet wird, bringt eine Zerſetzung des
Fettes hervor und bildet einesteils Waſſer, andernteils Kohlen-
ſäure.
Das Waſſer geht im Schweiß davon und die Kohlen-
ſäure wird wieder ausgeatmet.
Wo nun im Körper Fett
vorhanden iſt, wird der Schweiß und die Ausatmung eine
Verminderung des Fettes hervorbringen, aber hierdurch wird
das Fleiſch geſchützt, daß nicht dieſes ſich in Kohlenſäure und
Schweiß verwandle und den Menſchen ſchwäche.
Das Fett iſt
alſo gewiſſermaßen ein Notgroſchen im Körper, während das
Fleiſch das Kapital iſt.
Das Fett an ſich macht nicht kräftig,
ſondern das Fleiſch.
Aber wo kein Fett vorhanden iſt, da wird
das Fleiſch im Körper von Schweiß und Atmung angegriffen,
und wenn nicht ſehr reichlicher Erſatz dazukommt, ſo beginnt es
ſchnell zu ſchwinden und die Kräfte fangen an, bedeutend ab-
zunehmen.
Daher kommt es, daß ſehr magere Menſchen

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