Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897

Table of contents

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[131.] Naturwiſſenſchaftliche Volksbücher von A. Bernſtein. Fünfte, reich iſſuſtrierte Aufſage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Potonié und R. Hennig. Zwanzigſter Ceil.
[132.] Berſin. Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.
[133.] Das Necht der Überſetzung in ſremde Sprachen iſt vorbehalten.
[134.] Inhaltsverzeichnis.
[135.] Die Gntwickelung der Beleuchtungstechnik. I. Die Natur und die Beſtimmung des Menſchen.
[136.] II. Die Kohle als Leuchtmaterial.
[137.] III. Die erſten Lampen.
[138.] IV. Verbeſſerte Lampen.
[139.] V. Die Argandſche Lampe.
[140.] VI. Die Regelung des Ölſtandes.
[141.] VII. Vom Druck der Luft.
[142.] VIII. Von der Wirkung und Meſſung des Luft- druckes.
[143.] IX. Einige hauptſächliche Erſcheinungen des Luftdruckes.
[144.] X. Wir kehren zur Lampe zurück.
[145.] XI. Das Brennrohr.
[146.] XII. Der Luftſtrom und die Verbrennung.
[147.] XIII. Die Regelung des Luftzuges.
[148.] XIV. Hydroſtatiſche Lampen.
[149.] XV. Dampflampen.
[150.] XVI. Die Beleuchtung ſehr großer Strecken durch eine Lichtquelle.
[151.] XVII. Leuchttürme.
[152.] XVIII. Der “Pharus”.
[153.] XIX. Der Leuchtturm von Cordouan.
[154.] XX. Der Leuchtturm von Eddyſtone.
[155.] XXI. Der Leuchtturm von Bellrock.
[156.] XXII. Beleuchtung der neueren Leuchttürme.
[157.] XXIII. Parallelismus der Strahlen durch Brechung.
[158.] XXIV. Siguale der Leuchttürme.
[159.] XXV. Drummond’ſches Licht.
[160.] XXVI. Gasbeleuchtung.
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Der kühne Fernblick William Herſchels, der zuerſt lichtend
in den Raum der Fixſternwelt eindrang, hatte dem ſtaunenden
Geiſt der Menſchheit ein neues Weltbild aufgeſchloſſen.
Er
hat es zur Gewißheit erhoben, daß die Sonne nur eine Mit-
bürgerin eines Fixſternſyſtems iſt, zu welchem all die Millionen
und Millionen Sonnen gehören, die wir in dichten Scharen
die Milchſtraße bilden ſehen.
Er hat nachgewieſen, daß mit
dieſem gewaltigen Milchſtraßen-Syſtem und ihren unzählbaren
Sonnen nicht die Bevölkerung des Weltraums abgeſchloſſen ſei,
ſondern nach allen Seiten hin, weit außerhalb derſelben, in
Fernen, für welche uns Maß und Ausdruck fehlt, ähnliche und
gleiche Sonnen-Inſeln, von unzählbaren Himmelskörpern ge-
bildet, exiſtieren, die ihr Licht nur im Schimmer kleiner Nebel-
flecke zu uns herſenden.
Er hat es wahrſcheinlich gemacht,
daß die Zahl dieſer fernen Milchſtraßen größer ſei als die Zahl
der Sonnen, die die Milchſtraßen-Syſteme bilden.
Viele dieſer
kleinen Nebelflecke vermochte er durch die Schärfe ſeines Tele-
ſkops in dicht gedrängte Sternenhaufen aufzulöſen, die als
Welten-Inſeln für ſich in unendlich fernen Räumen exiſtieren.
Er zeigte aber auch andere Nebelflecke in gewaltiger Anzahl,
die der Kraft der Fernröhre widerſtehen und ihre Nebelgeſtalt
in den verſchiedenſten Formen unverändert beibehalten, wie
ſtark man auch verſucht, ſie durch Vergrößerung mittelſt des
Teleſkops in einzelne Sonnen zu ſondern.
William Herſchel ſprach hiernach den kühnen Gedanken
aus, daß die meiſten dieſer Milchſtraßen-Syſteme in Fernen
exiſtieren, in welcher das Licht wohl Jahrtauſende braucht, um
bis zu uns zu dringen.
Er entwickelte den noch kühneren
Gedanken, daß es im Weltraum noch Sonnengruppen geben
könne in ſolcher Ferne, daß ihr Licht erſt in ſpäteren Zeiten
bis zu uns vordringen wird.
Von den Nebelflecken aber, die
jeder Macht des Teleſkops widerſtehen und ihre Nebelſtruktur
trotz aller vergrößernder Inſtrumente beibehalten, wagte er

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