Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5, 1897

Table of contents

< >
[141.] XXIII. Die Kraft des Magneten.
[142.] XXIV. Weitere Verſuche mit einem Magneten.
[143.] XXV. Was es mit den zwei Polen der Magnete für Bewandtnis hat.
[144.] XXVI. Was mit einem Magneten geſchieht, der in der Mitte durchgebrochen wird.
[145.] XXVII. Eine Erklärung der magnetiſchen Erſcheinungen.
[146.] XXVIII. Was in einer Nadel vorgeht, die man magnetiſiert.
[147.] XXIX. Wie auf alle Dinge magnetiſch eingewirkt werden kann.
[148.] XXX. Die magnetiſche Kraft der Erde.
[149.] XXXI. Die Unendlichkeit und die — Elektrizität.
[150.] XXXII. Die Elektrizität in ihren einfachſten Erſcheinungen.
[151.] XXXIII. Weitere elektriſche Verſuche.
[152.] XXXIV. Die Verſchiedenheit der elektriſchen und magnetiſchen Erſcheinungen.
[153.] XXXV. Über die Leitung der Elektrizität.
[154.] XXXVI. Der elektriſche Funke und der Blitz.
[155.] XXXVII. Die Leitung, Anſammlung und Ladung der Elektrizität.
[156.] XXXVIII. Wie man die Elektrizität feſſeln kann.
[157.] XXXIX. Eine Erklärung über Ladung und Entladung der Elektrizität.
[158.] XL. Welche Rolle die Elektrizität bei einem Gewitter ſpielt.
[159.] Druck von G. Bernſtein in Berlin.
[160.] Naturwiſſenſchaftliche Volksbücher von A. Bernltein. Fünfte, reich iſſuſtrierfe Aufſage. Durchgeſehen und verbeſſert von H. Potonié und R. Hennig. Dierter Teil.
[161.] Berlin.
[162.] Inhaltsverzeichnis.
[163.] I. Die Erſcheinungen des Galvanismus.
[164.] II. Was man unter galvaniſcher Kette verſteht.
[165.] III. Wie man eine Voltaſche Säule herſtellt und was man an ihr bemerken kann.
[166.] IV. Die Wirkung des Galvanismus auf den lebenden Körper.
[167.] V. Der elektriſche Funke.
[168.] VI. Die galvaniſche Hitze.
[169.] VII. Das elektriſche Licht.
[170.] VIII. Die praktiſche Verwendung des elektriſchen Lichtes.
< >
page |< < (135) of 624 > >|
145135
VI. Branntwein.
Soll man nicht aber auch ein Schnäpschen zum Frückſtück
zu ſich nehmen?
Es iſt dies eine Frage von der größten Wichtigkeit und
erfordert eine höchſt unparteiiſche und möglichſt klare Antwort,
die man in allzu kurzen Worten nicht genügend geben kann.
Der Branntwein iſt kein Nahrungsmittel und iſt, als
Nahrung betrachtet, nicht einmal ſoviel wert wie Zuckerwaſſer.
Was ihn aber dennoch zum Bedürfnis des Volkes und namentlich
des arbeitenden Volkes gemacht hat, iſt eine gute und zugleich
auch gefährliche Eigenſchaft, die er beſitzt.
Das, was am Branntwein eigentlich ſo beliebt iſt, iſt der
darin enthaltene Weingeiſt, den man Alkohol nennt, und dieſer
iſt nichts anderes, als ein durch Gährung verwandelter Zucker.
Aus allen Pflanzen, aus denen man Stärkemehl gewinnen kann,
kann man Alkohol machen, denn durch geeignete Vorrichtung
wird das Stärkemehl in Zucker und der Zucker in Alkohol ver-
wandelt.
Dem Körper ſelber bringt alſo der Alkohol nicht
mehr an Nahrungsſtoffen zu, als der Zucker;
aber er beſitzt
Eigenſchaften, welche der Zucker nicht hat, und dieſe machen
ihn eben ſo beliebt wie gefahrvoll.
In ſehr geringer Portion genoſſen, wirkt er wie eine
Medizin auf den Körper, in größeren Portionen leicht wie ein
Gift;
man muß ſich daher nicht wundern, wenn man ihn einer-
ſeits nicht miſſen kann und andererſeits ihn vollſtändig ver-
dammen hört.
Das allergefährlichſte ſeines Genuſſes aber
liegt darin, daß der Branntwein, obgleich er kein Nahrungs-
mittel iſt, doch hungernden Perſonen eine Art Erſatz für die
mangelnde Nahrung bietet und leider oft den billigſten und den
ſchnellwirkendſten Erſatz, den der Unglückliche ſich verſchaffen kann.
Und grade dadurch gehört ſein Genuß zu den unheilvollſten
Übeln, die jemals unglückliche Menſchen ſich zugezogen haben.

Text layer

  • Dictionary

Text normalization

  • Original
  • Regularized
  • Normalized

Search


  • Exact
  • All forms
  • Fulltext index
  • Morphological index