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Aufgabe bis zu ganz unüberſehbaren Grenzen.
Was man
ſonſt Leben und Lebenskraft nannte und in früheren Zeiten
durch bloße Spekulationen erkannt haben wollte, das hat jetzt
die Naturwiſſenſchaft und namentlich die Chemie vor ihre
Schranken gerufen und verſucht ihre Kraft an dieſer höchſten
Aufgabe des menſchlichen Geiſtes.
ſonſt Leben und Lebenskraft nannte und in früheren Zeiten
durch bloße Spekulationen erkannt haben wollte, das hat jetzt
die Naturwiſſenſchaft und namentlich die Chemie vor ihre
Schranken gerufen und verſucht ihre Kraft an dieſer höchſten
Aufgabe des menſchlichen Geiſtes.
XXII. Die höchſte Aufgabe der Tierchemie.
Noch weit erhabener und unüberſehbar erſcheint das Gebiet
der Chemie, wenn man ſich auf das Feld begiebt, das von
ihren Meiſtern erſt in den letzten Jahrzehnten betreten worden
iſt, wir meinen das Feld der Tierchemie.
der Chemie, wenn man ſich auf das Feld begiebt, das von
ihren Meiſtern erſt in den letzten Jahrzehnten betreten worden
iſt, wir meinen das Feld der Tierchemie.
Wenn ſchon in den Pflanzen die Chemie eine ſo unüber-
ſehbare Rolle ſpielt, wenn ſie ſchon dort aus der verſchiedenen
Zuſammenſtellung der vier Urſtoffe, die wir in Betracht ge-
zogen haben, eine ſo unendliche Reihe von verſchiedenen Pflanzen-
ſtoffen erzeugt, daß die Forſcher faſt ermüden, ihre Grenzen
aufzuſuchen, — ſo iſt das, was die Chemie in der Tierwelt
erzeugt, von noch garnicht überſehbarer Ausdehnung.
ſehbare Rolle ſpielt, wenn ſie ſchon dort aus der verſchiedenen
Zuſammenſtellung der vier Urſtoffe, die wir in Betracht ge-
zogen haben, eine ſo unendliche Reihe von verſchiedenen Pflanzen-
ſtoffen erzeugt, daß die Forſcher faſt ermüden, ihre Grenzen
aufzuſuchen, — ſo iſt das, was die Chemie in der Tierwelt
erzeugt, von noch garnicht überſehbarer Ausdehnung.
Ein Stückchen Fleiſch oder ein beliebiger Beſtandteil des
tieriſchen Körpers (Fig. 6) von der Größe eines Nadelkopfes
iſt für den Forſcher, der es mit dem Mikroſkop unterſucht,
gewiſſermaßen ein Berg, über den ſich Frage über Frage auf-
türmt. Es iſt ein Gewirre von unendlich feinen Nervenfaſern,
und jedes Nervenfäſerchen zeigt verſchiedene Beſtandteile, von
denen jedes beſonders unterſucht werden muß, da es ſicherlich
auch von verſchiedener chemiſcher Beſchaffenheit iſt. Durch
dieſes. Gewirr von Nervenfäſerchen ſchlängelt ſich ein anderes
Gewirr von faſt unſichtbaren Blutgefäßen, von Äderchen, deren
es wiederum zwei Gattungen giebt, deren beiderſeitige Grenzen
man nicht einmal kennt. Dieſes Gewirr von Nervenfaſern
tieriſchen Körpers (Fig. 6) von der Größe eines Nadelkopfes
iſt für den Forſcher, der es mit dem Mikroſkop unterſucht,
gewiſſermaßen ein Berg, über den ſich Frage über Frage auf-
türmt. Es iſt ein Gewirre von unendlich feinen Nervenfaſern,
und jedes Nervenfäſerchen zeigt verſchiedene Beſtandteile, von
denen jedes beſonders unterſucht werden muß, da es ſicherlich
auch von verſchiedener chemiſcher Beſchaffenheit iſt. Durch
dieſes. Gewirr von Nervenfäſerchen ſchlängelt ſich ein anderes
Gewirr von faſt unſichtbaren Blutgefäßen, von Äderchen, deren
es wiederum zwei Gattungen giebt, deren beiderſeitige Grenzen
man nicht einmal kennt. Dieſes Gewirr von Nervenfaſern