153145
Alle dieſe Umſtände boten den Unterſuchungen über die
Bewegungen der Fixſterne außerordentliche Schwierigkeiten.
Die Ergebniſſe wurden immer nur aus ſehr weitläufigen
Wahrſcheinlichkeits-Rechnungen gewonnen, bei welchen man
über den Grad der Sicherheit der älteren Meſſungen nur
ſchätzungsweiſe verfahren konnte. Die Ortsveränderung der
Fixſterne durch eine zuverläſſige, direkte Meſſung war bis auf
die neuere Zeit eine Unmöglichkeit.
Bewegungen der Fixſterne außerordentliche Schwierigkeiten.
Die Ergebniſſe wurden immer nur aus ſehr weitläufigen
Wahrſcheinlichkeits-Rechnungen gewonnen, bei welchen man
über den Grad der Sicherheit der älteren Meſſungen nur
ſchätzungsweiſe verfahren konnte. Die Ortsveränderung der
Fixſterne durch eine zuverläſſige, direkte Meſſung war bis auf
die neuere Zeit eine Unmöglichkeit.
Zu all dem tritt aber noch der beſondere Umſtand, daß
ſelbſt die allergenaueſte und ſicherſte Beobachtung und Meſſung
immer nur die Ortsveränderung eines Fixſternes ergeben kann,
die er nach rechts oder links, nach oben oder unten macht,
das heißt mit anderen Worten: es laſſen ſich ſelbſt mit den
allerempfindlichſten und allerexakteſten optiſchen Inſtrumenten
immter nur ſolche Veränderungen erkennen und meſſen, die
ſenkrecht zu dem unſer Auge treffenden Lichtſtrahl vor ſich
gehen, wogegen die Frage, ob ſich ein Stern in ſeiner Be-
wegung uns nähert, oder ſich von uns entfernt, ganz und
gar unergründlich bleibt! Wir können uns ſehr wohl die
Möglichkeit denken, daß ein Stern, der trotz aller Meſſungen
mit ſeinen Nachbarſternen zu den feſtſtehenden und unbeweg-
lichen gezählt werden muß, weil er unverändert immer an
demſelben Ort zu verharren ſcheint, gleichwohl in ſehr ſtarkem
Fortſchreiten begriffen iſt, indem er in gerader Linie auf uns
zukommt oder in ebenſo gerader Linie ſich von uns entfernt.
Es iſt ja ganz klar, daß die Bewegungen der Himmelskörper
nicht etwa ſo vor ſich gehen, wie die Bewegungen, welche
eine Fliege macht, die an der Wand herumſpaziert, ſondern
wie eine, welche ſich im Fluge uns nähert oder von uns ent-
fernt. Das Himmelsgewölbe, das wir ſehen, iſt ja nicht ein
feſter Hintergrund, auf welchem die Sterne ſich bewegen, ſondern
ein leerer Raum, in welchem die Bewegungen ebenſo nach der
Tiefe hin, wie von dieſer her vor ſich gehen können. Bewegen
ſelbſt die allergenaueſte und ſicherſte Beobachtung und Meſſung
immer nur die Ortsveränderung eines Fixſternes ergeben kann,
die er nach rechts oder links, nach oben oder unten macht,
das heißt mit anderen Worten: es laſſen ſich ſelbſt mit den
allerempfindlichſten und allerexakteſten optiſchen Inſtrumenten
immter nur ſolche Veränderungen erkennen und meſſen, die
ſenkrecht zu dem unſer Auge treffenden Lichtſtrahl vor ſich
gehen, wogegen die Frage, ob ſich ein Stern in ſeiner Be-
wegung uns nähert, oder ſich von uns entfernt, ganz und
gar unergründlich bleibt! Wir können uns ſehr wohl die
Möglichkeit denken, daß ein Stern, der trotz aller Meſſungen
mit ſeinen Nachbarſternen zu den feſtſtehenden und unbeweg-
lichen gezählt werden muß, weil er unverändert immer an
demſelben Ort zu verharren ſcheint, gleichwohl in ſehr ſtarkem
Fortſchreiten begriffen iſt, indem er in gerader Linie auf uns
zukommt oder in ebenſo gerader Linie ſich von uns entfernt.
Es iſt ja ganz klar, daß die Bewegungen der Himmelskörper
nicht etwa ſo vor ſich gehen, wie die Bewegungen, welche
eine Fliege macht, die an der Wand herumſpaziert, ſondern
wie eine, welche ſich im Fluge uns nähert oder von uns ent-
fernt. Das Himmelsgewölbe, das wir ſehen, iſt ja nicht ein
feſter Hintergrund, auf welchem die Sterne ſich bewegen, ſondern
ein leerer Raum, in welchem die Bewegungen ebenſo nach der
Tiefe hin, wie von dieſer her vor ſich gehen können. Bewegen
A.
Bernſtein, Naturw.
Volksbücher XVII.
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