Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21
,
1897
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">In der Regel bleiben die Geimpften
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ſelbſt bei ſtarken Pocken-Epidemien ganz verſchont, und die-
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jenigen, die dennoch erkranken, überſtehen die Krankheit außer-
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ordentlich leicht.</
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">Mai 1796 wurde durch den engliſchen Arzt
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emph
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sp
">Jenner</
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(1749—1823) die Entdeckung der Schutzpockenimpfung
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lb
/>
gemacht, und heute — 100 Jahre ſpäter — können wir trotz
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lb
/>
der irrigen und auf falſchen Schlußfolgerungen beruhenden
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lb
/>
Gegnerſchaft, welche die “Zwangsimpfung” vielfach findet, mit
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lb
/>
hohem Stolz feſtſtellen, daß die Pockenkrankheit, die einſt eine
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der ſchwerſten Geißeln der Menſchheit bildete, infolge der
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/>
Schutzpockenimpfung zu völliger Bedeutungsloſigkeit herabge-
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ſunken iſt und zu den “ausſterbenden Krankheiten” gehört.</
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">Eine vollkommen befriedigende Erklärung für den durch
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die Impfung erzeugten Schutz (die
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">Immunität</
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) gegen die
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betreffende Krankheit iſt bisher noch nicht gegeben worden.
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">Diejenige Erklärung, welche die längere Dauer des Impf-
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ſchutzes noch am leichteſten verſtändlich macht, beſteht in der
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Annahme, daß die die Krankheit erzeugenden, in dem Körper
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des Erkrankten lebenden und ſich ungeheuer vermehrenden
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/>
Keime (Bakterien) bei ihrem Wachstum einen nicht blos auf
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/>
den Kranken, ſondern auf ſie ſelbſt giftig wirkenden, ſchwer
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zerſetzbaren, im Blute des Kranken ſich anhäufenden Stoff er-
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zeugen. </
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echoid-s119
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preserve
">Die ſchwere Zerſetzbarkeit dieſes Stoffes würde die
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Thatſache erklärlich machen, daß der Impfſchutz (die Immu-
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/>
nität) Jahre oder gar Jahrzehnte andauert. </
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">Andrerſeits würde
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die Thatſache, daß der Impfſchutz nicht unmittelbar nach der
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Impfung, ſondern erſt nach Verlauf einiger Tage oder Wochen
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(nach der ſogenannten Incubationszeit) eintritt, ſich dadurch
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/>
erklären laſſen, daß die bei der Impfung übertragenen Krank-
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lb
/>
heitskeime (Bakterien) erſt einige Zeit im Körper des Geimpften
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wachſen und ſich vermehren müſſen, bis ſie die nötige Menge
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/>
des den Impfſchutz verleihenden Stoffes erzeugt haben.</
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echoid-s121
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