einen Augenblick ſpäter iſt die Welle ein Endchen weiter
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gerückt, ſie hat die Form, welche uns die punktierte Linie zeigt:
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<s xml:id="echoid-s101" xml:space="preserve">A und B fallen, D und E ſteigen, C hat den höchſten, F den
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tiefſten Punkt der Welle erreicht.</s>
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<s xml:id="echoid-s103" xml:space="preserve">Nun muß man ſich nur denken, daß dieſe Fortbewegung
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ſehr raſch vor ſich geht, viel, viel ſchneller, als es ſich be-
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ſchreiben läßt, und man hat einen Begriff, wie eine Wellen-
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bewegung zuſtande kommt, ohne daß die Teilchen ſich in ihrer
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Lage zu einander verſchieben, ohne daß irgend eine ſeitliche
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Bewegung eintritt, wie es dem Auge erſcheint.</s>
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<s xml:id="echoid-s105" xml:space="preserve">Kehren wir nun zu den Waſſerwellen zurück! Übertragen
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wir auf dieſe alle jene Erſcheinungen, welche wir an den Seil-
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wellen beobachtet haben und wir wiſſen, wie wir ſolche Wellen
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aufzufaſſen haben.</s>
<s xml:id="echoid-s106" xml:space="preserve"> Dieſe ſind nichts, als eine Erſchütterung
des Waſſerſpiegels, welche ſich in einem abwechſelnden Auf-
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und Niederſchwanken der einzelnen Waſſerteilchen äußert. </s>
<s xml:id="echoid-s107" xml:space="preserve">Auch
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die “Reflektion” der Wellen, welche wir an den Seilwellen
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beobachteten, läßt ſich an den Waſſerwellen beobachten, natürlich
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nur, wenn ſich in der Nähe eine glatte, feſte, möglichſt ſenkrechte
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Wand befindet, von welcher die Wellen zurückprallen können.</s>
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<s xml:id="echoid-s109" xml:space="preserve">Durch Vorgänge, welche den bisher beſchriebenen, täglich
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zu beobachtenden in jeder Weiſe ähnlich ſind, glaubt man alle
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<note symbol="*)" position="foot" xlink:label="note-016-01" xlink:href="note-016-01a" xml:space="preserve">Einem Irrtum muß hier noch entgegengetreten werden: Wer
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einmal an der See war, wird bei der Bezeichnung Waſſerwellen ſtets an
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die großen Wellen denken, welche unabläſſig ans Ufer rollen, und wird
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darauf hinweiſen, daß hier doch nicht nur ein Auf- und Niederſchwingen
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ſtattfindet, ſondern zweifellos eine ſeitliche Fortbewegung. Darauf aber
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iſt zu erwidern, daß wir dieſe großen Meereswogen nicht in jeder Beziehung
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den oben bezeichneten Wellen gleichſtellen dürfen, aus Gründen, deren nähere
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Erörterung uns hier zu weit abſchweifen laſſen würde.</note>