Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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16129 wie gedrückt wird, was ſehr oft geſchieht, da die Blutadern an
vielen Stellen ſehr oberflächlich liegen, wie z.
B. auf der
Außenſeite der Hand, und auf der Stirn, wo ſie bei älteren
Leuten und bei ſehr zarthäutigen Perſonen als dicke oder feine
blaue Kanäle ſichtbar ſind.
Dieſe einfachen Ventile reichen nun für ihren Zweck voll-
kommen aus, denn ſie laſſen das Blut nur zum Herzen zurück-
fließen, wohin es ſoll.
Denken wir uns demnach, daß eine
Portion ins Herz, und zwar in den Vorhof eingeſtrömt iſt, ſo
iſt es einmal ſo eingerichtet, daß der Vorhof, ſobald er gefüllt
iſt, ſich zuſammenzieht, denn er muß ſeine Portion Blut jetzt
nach der Herzkammer treiben, die ſich zu dieſem Zweck er-
weitert.
Bei dieſer Gelegenheit tritt freilich, wie neuere Be-
obachtungen gezeigt haben, ein wenig Blut zurück in die großen
Blutadern;
allein dies geſchieht ohne Gefahr, da von hier aus
das unbrauchbare Blut nicht bis zu den Leibesteilen zurück-
gelangen kann, und deshalb iſt auch keine beſondere Vorrichtung
dagegen angebracht.
Allein zwiſchen Vorhof und Kammer iſt
Vorſicht nötig, und die Einrichtung der dieſe Öffnungen
ſchließenden Ventile iſt vorzüglich.
Die Öffnungen, welche vom Vorhof zur Kammer führen,
ſind mit feſten Häuten verſehen, welche ſich wie Segel auf-
ſpannen können.
Die rechte Seite des Herzens hat drei ſolcher
Segelklappen, die linke zwei.
Will nun das Blut vom Vorhof
in die Kammer, ſo ſtellen ſich die Segelklappen ſo, daß ſie den
Blutſtrahl zwiſchen ſich hindurchgleiten laſſen, und zwar leiten
ſie ihn zugleich ein wenig ab, damit der Strahl nicht auf die
zweite Öffnung anpralle, die zu der Schlagader führt.
Hat
ſich nun die Kammer gefüllt und iſt im Begriff ſich zu-
ſammenzupreſſen, ſo entrollen ſich die Segelklappen vollſtändig
und bauchen ſich unter dem Druck des Blutes auf, wie ein
Segel im Winde;
hierbei preſſen ſie ſich feſt aneinander und
verſchließen die Öffnung zum Vorhof derart, daß auch

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