Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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16432 dreißigmal ſo ſtark ſein wie die kleine; aber ſobald ſie
dreißigmal ſo viel Blut in Umſchwung zu ſetzen hat, wird ſie
in jedem einzelnen Punkte nicht mehr als die kleine leiſten.
Hieraus aber muß man den Schluß ziehen, daß es ganz
was Eignes iſt mit dieſem merkwürdigen Mechanismus des
Herzens.
Wenn die an eigner Kraft ſehr verſchiedenen Herzen
der kleinen und großen Säugetiere alle ſo eingerichtet ſind, daß
ſie für jedes der Tiere immer einen und denſelben Blutdruck
erzeugen, ſo können wir uns dies menſchlicherweiſe gar nicht
anders vorſtellen, als daß die genaueſte Berechnung bei Bildung
des Herzens obwaltet, damit es ja nur zu dem Körper ſtimme,
in welchem es thätig ſein muß und weder zu ſtark noch zu
ſchwach ſei für die Arbeit, die es in jedem Tiere zu vollbringen
hat.
— Und da kein Grund vorhanden iſt anzunehmen, daß
der Menſch hiervon eine Ausnahme mache, ja, es vielmehr
eine Schwäche wäre, zu glauben, daß die Berechnung bei einem
Menſchenherzen weniger richtig ſein ſollte als bei dem Büffel
oder dem Meerſchweinchen, ſo können wir wohl ſagen:
wir
Menſchen bringen ein Herz, eine Maſchine mit zur Welt, die
ſo genau an Kraſt abgeſtimmt iſt für ihre zu leiſtende Arbeit,
daß ſie auch in dieſer Beziehung all’ unſerer künſtlichen Ma-
ſchinen ſpottet, welche bekanntlich um ein halbmal ſtärker gebaut
werden, als ſie benutzt werden dürfen.
Auf dieſem Prinzip fußend, haben die Naturforſcher auch
auf die eigentliche Kraft des Herzens Schlüſſe gezogen, und
ſind hierbei auf ſehr intereſſante Reſultate gekommen, die frei-
lich noch nicht ſo feſt ſtehen, wie es zu wünſchen iſt.
Was wir ſoeben von der bei allen Säugetieren gleichen
Blutkraft geſagt haben, betrifft nämlich nicht die eigentliche
Kraft — oder wie man ſich wiſſenſchaftlich ausdrückt, die ab-
ſolute Kraft — des Herzens, ſondern nur die Wirkung der
Herzkraft auf das Blut — oder wiſſenſchaftlich:
deren relative
Kraft.
Der Blutdruckmeſſer zeigt ein Steigen der

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