Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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17139 und halte das Brillen- oder Brennglas in einiger Entfernung
von derſelben.
Man wird bald bemerken, daß anſtatt des
Schattens vom Glaſe, der eigentlich auf die Wand fallen ſollte,
ein eigentümliches Licht ſich auf derſelben zeigt, und zwar an
der Stelle, wo das Licht vom Fenſter her durch das Glas auf
die Wand fällt.
— Nun verſuche man es mit Entfernen und
Nähern des Glaſes an die Wand, und man wird bald wahr-
nehmen, daß in einer gewiſſen Entfernung des Glaſes von der
Wand, — die bei gewöhnlichen Gläſern etwa fünf bis zehn
Zoll zu betragen pflegt — ein allerliebſtes, kleines Bildchen auf
der Wand ſichtbar wird, und zwar wird man darin das Fenſter,
nebſt Fenſterkreuz am deutlichſten erkennen, aber auch den
Himmel draußen, die Wolken oder die gegenüberliegenden
Häuſer.
Mit einem Worte: man wird an der Wand ein
Bildchen von all’ dem ſehen, was man mit dem Auge von
dieſer Stelle aus am Fenſter und draußen erblicken kann.
Wenn man die richtige Entfernung getroffen hat, was nach
einiger Übung ſehr leicht geſchieht, und wenn die Wand weiß
angeſtrichen iſt, oder wenn man ein Blatt Schreibpapier ſtatt
der Wand benutzt, ſo iſt das Bildchen hell, hübſch, zierlich und
für denjenigen, der dieſen Verſuch noch nicht kennt, ſehr über-
raſchend.
— Aber das Überraſchendſte dabei bleibt immer, daß
das Bildchen umgekehrt iſt, das heißt, das alles auf dem Kopf
ſteht.
Wenn das Fenſterkreuz oben im Fenſter iſt, iſt es auf
dem Bildchen unten;
der Himmel draußen, die Dächer der
Häuſer, die Häuſer ſelbſt, mit einem Worte, das ganze Bildchen
ſieht wie in der umgekehrten Welt aus;
ja, wenn ſich eine
Perſon ans Fenſter ſtellt, iſt auch dieſe zu ſehen und recht
deutlich zu erkennen;
aber auch dieſe Perſon ſteht mit den
Beinen nach oben und dem Kopf nach unten;
kurz, das Bild-
chen iſt ſo, daß, wenn man es abmalen könnte, wie es iſt, man
es umdrehen müßte, um alles ganz richtig zu ſehen.
Wir können nicht ernſtlich genug jeden unſerer Leſer,

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