Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21, 1897
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173165 haben ſich weit hinaus verſchoben. Die Wiſſenſchaft lehrt uns
jetzt Fernen meſſen, die für das Altertum zum Bereich der
Unermeßlichkeit gehörten.
Sie lehrt uns Zeiten berechnen, die
nach den Grundanſchauungen des Altertums ganz außerhalb
des Anfangs aller Dinge lagen.
XXI. Die Unendlichkeit in Raum und Zeit.
Das Thema, welches wir bisher beſprochen haben, zeigt
uns die heutige Wiſſenſchaft innerhalb der Grenzen ihrer neueren
Errungenſchaften auf dieſen Gebieten.
Die Verſchiebung der
Fixſterne in ihrer Stellung am Himmelsraum lehrt uns Zeiten
meſſen, die für unſere Anſchauung wie endloſe Ewigkeiten
klingen.
Ein Blick durch das Spektroſkop lehrt uns Be-
wegungen feſtſtellen in Fernen, welche in unendlichen Räumen
vor ſich gehen.
Die erweiterte Wiſſenſchaft hat ſich auch genötigt geſehen,
neue Maßſtäbe für ihre Errungenſchaften zu erſinnen.
Wie
weit ſind einzelne Fixſterne von uns entfernt?
Man vermag
die Antwort gar nicht mehr in Meilenzahlen zu veranſchau-
lichen, ſondern iſt genötigt, ſie in Sonnenweiten auszudrücken,
das heißt, in Zahlen, in welchen die zwanzig Millionen Meilen,
welche die Erdkugel von der Sonnenkugel trennen, als Eins
gezählt werden.
Ja, aber auch dieſe Einheit genügt der Be-
greiflichkeit keineswegs.
Wenn wir hören, daß der allernächſte
Fixſtern, der Hauptſtern im Sternbilde des Centaur, zweimal
hunderttauſendmal entfernter von uns iſt als die Sonne, ſo
verſchwindet für uns der Begriff dieſer Ferne.
Man nimmt
deshalb zu der Zeit ſeine Zuflucht, welche das Licht des ge-
nannten Sternes gebraucht, um bis zu uns zu dringen.

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