Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 17-21
,
1897
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Table of handwritten notes
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175
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175
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iſt gegen den Raum, welchen das Licht in 10 {1/2} Jahren
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durchſchreitet, ſo erſehen wir ſehr deutlich, wie mächtig die
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lb
/>
Wiſſenſchaft in die Maßſtäbe von Raum und Zeit im Weltall
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lb
/>
hineingreift, und wie das Gebiet unſeres Wiſſens ſich ausge-
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lb
/>
dehnt hat ſeit den Zeiten, in welchen man Glaubensmythen
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lb
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dichtete, worin Fixſterne nicht viel höher angenommen worden
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ſind, als die Wolken, die unſere Erde umhüllen.</
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echoid-s1917
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echoid-s1918
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">Ebenſo wie die genannten Sterne iſt der Stern erſter
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Größe “Procyon” nach beiden Richtungen hin gemeſſen. </
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echoid-s1919
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">Er
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iſt von uns ſo entfernt, daß ſein Licht 26 {1/2} Jahr braucht,
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um bis zu uns zu dringen. </
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echoid-s1920
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">Auch er entfernt ſich von uns
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mit jeder Sekunde um 38 Kilometer. </
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echoid-s1921
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">Ein Vergleich dieſer
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Meſſungen zu einander giebt uns ebenfalls einen Begriff von
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der Macht der Wiſſenſchaft, in Raum und Zeit einzudringen.</
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echoid-s1922
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echoid-s1923
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">Wir kennen dieſe Sternbilder ſeit länger als zwei Jahr-
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tauſenden. </
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echoid-s1924
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">Wir wiſſen nunmehr, daß ihre einzelnen Sterne
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ſich außerordentlich ſtark in ihrer Bewegung und in ihrer
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/>
Entfernung von einander verändert haben. </
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echoid-s1925
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">Sie haben ſich
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auf dem Gewölbe, welches wir Himmel nennen, ſowohl nach
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lb
/>
rechts wie nach links, nach oben wie nach unten verſchoben,
<
lb
/>
und außerdem iſt ihre Bewegung im Nähern und Entfernen
<
lb
/>
in zweitauſend Jahren ſo bedeutend geweſen, daß ihre Licht-
<
lb
/>
ſtärke ſich auch verändert haben muß. </
s
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echoid-s1926
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preserve
">Wenn wir gleichwohl
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finden, daß Orion noch immer unſerem Auge ſo erſcheint wie
<
lb
/>
unſeren Vorfahren vor Jahrtauſenden, ſo gewinnen wir einen
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Einblick in die überwältigende Unendlichkeit ihrer Entfernung,
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lb
/>
welche die Veränderung ihrer Gruppierung für das menſch-
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lb
/>
liche Auge unmerklich macht. </
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echoid-s1927
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">Das heißt mit anderen Worten:
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echoid-s1928
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">eine Zeit von zweitauſend Jahren iſt unmerkbar für unſer
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körperliches Auge, wenn Veränderungen in einem Gebiet vor
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lb
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ſich gehen, deſſen Dimenſionen unendlich ſind. </
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echoid-s1929
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">Nur der Geiſt
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iſt es, der uns meſſen läßt, was dem leiblichen Auge voll-
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lb
/>
kommen entgehen würde.</
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echoid-s1930
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