Bernstein, Aaron
,
Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 1/5
,
1897
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reizen zugleich, wenn ſie mit Kümmel und Salz gut verſorgt ſind,
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den Magen und befördern, wie eine Art Gewürz, die Abſonde-
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rung des Magenſaftes. </
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">Dieſer Eigenſchaft verdankt ſelbſt der
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Süßmilchkäſe den Vorzug, daß man ihn am Schluß der reichlich
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verſorgten Tafel herumreicht. </
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">Denn wenn er auch an und für
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ſich ſchwer verdaulich iſt, ſo bewirkt er doch in ſehr kleiner
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Portion durch Reizung des Magens die Vermehrung des Magen-
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ſaftes und trägt daher zur Verdauung der andern Speiſen bei.</
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">Will man jedoch durchaus etwas Nahrhaftes zum Abend
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genießen, ſo verſehen weichgeſottene Eier dieſen Dienſt vor-
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trefflich. </
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">Der Nahrungsreichtum der Eier ſteht dem des Fleiſches
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vollkommen gleich. </
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">Unſere Hühnereier vereinigen in ſich alle
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Vorzüge des Fleiſches; </
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">ja das eigentliche Fleiſchgebende im
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Fleiſche iſt das Eiweiß, das ſeinen Namen vom Eiweiß der
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Eier entlehnt hat.</
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">Da ganz hart geſottene Eier ſchwerer verdaulich ſind, ſo
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iſt das halbgeſottene am zuträglichſten. </
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">Man bereitet dieſe am
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beſten, wenn man das Waſſer früher kochen läßt und dann
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erſt die Eier einlegt. </
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">Der Grund davon iſt, daß durch das
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kochende Waſſer die oberſte Schicht des Eiweißes ſchnell hart
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wird und ſo eine dicke Schale bildet, die die Wärme nicht
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vollſtändig bis zu dem Dotter eindringen läßt. </
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">Setzt man die
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Eier aber mit kaltem Waſſer bei, ſo erwärmt ſich das Ei mit
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dem Waſſer gleichmäßig bis ins Dotter hinein und läßt dieſes
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beim Kochen ſchnell hart werden.</
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">In Geſellſchaften und Familien iſt es üblich, eine Taſſe
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Thee zum Abendbrot herumzureichen. </
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">Der Thee iſt kein Nah-
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rungsmittel, aber er hat alle Eigenſchaften des Kaffees. </
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">Er
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erwärmt das Blut, er erhöht die Thätigkeit des Herzens; </
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">er
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verhilft zu einer gewiſſen Munterkeit des Geiſtes und belebt
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daher oft die Unterhaltung und die Gemütlichkeit.</
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in Berlin.</
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