Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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18799 zu ſpielen, durch Froſtbeulen büßen müſſen, welche eben ein
ſo ſtarkes Zuſtrömen von Blut zu den erkalteten Teilen zeigen,
daß eine entzündliche Röte als “Gegenwirkung” auftritt.
Daß Kälte alſo eine Gegenwirkung auf die Haut hervor-
ruft, dürfen wir hiernach als bekannt vorausſetzen.
Es iſt aber
nicht minder mit der Wärme der Fall, wenngleich dieſe Er-
ſcheinung nicht ſo auffallend hervortritt.
Wer am warmen
Ofen hockt, der fröſtelt, ſowie er ſich von demſelben entfernt;
wer ſich die Hände am Kaminfeuer erhitzt hat, empfindet ein
eiſiges Gefühl in denſelben im ſonſt warmen Zimmer, wenn
er ſie vom Feuer entfernt.
— Bei ſolchen und ähnlichen Fällen
ſpielt die Gegenwirkung, wenn auch nicht ausſchließlich, ſo doch
eine bedeutende Rolle, und wie dieſe ſowohl beim kalten wie
beim warmen Bade eintritt, und eine bedeutende Einwirkung
auf Blut und Nerven und ſomit auf den ganzen Körper ver-
anlaßt, das wollen wir in den nächſten Abſchnitten darthun.
XIII. Die warmen Bäder.
Im warmen Bade, das heißt in einem Bade von 37 Grad
Celſius, geſchieht vor allem die Reinigung der Haut weit
ſchneller und beſſer als im kalten, wovon ſich jeder beim Waſchen
der Hände oft genug überzeugt haben wird.
Es durchdringt
aber auch warmes Waſſer weit ſchneller die Haut als kaltes,
weshalb jenes Eintreten oder Austreten der Flüſſigkeiten aus
dem Körper während des warmen Bades ſtärker vor ſich geht.
Da ein warmes Bad auch zugleich ein Wohlbehagen für
den erſten Moment erzeugt und namentlich das Gefühl der
Wärme nach dem Entkleiden und dem leichten Fröſteln hierbei
ſehr angenehm iſt, ſo iſt es dahin gekommen, daß mit Ausnahme
der ſehr heißen Sommermonate das warme Bad bei weitem
noch gebräuchlicher iſt als das kalte.

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