Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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            ſeiner gepolſterten Höhle ſonſt ſo frei liegt, daß es nach allen
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            Richtungen hin, nach rechts, nach links, nach oben und nach
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            unten, und auch etwas nach vorn und nach hinten vermittelſt
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            eines vorzüglichen Muskelapparates bewegt werden kann.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2462" xml:space="preserve">Da es uns darauf zunächſt ankommt, daß wir in unſerer
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            Bezeichnung der Teile des Auges kein Mißverſtändnis bei
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            unſern Leſern veranlaſſen, ſo wollen wir uns vorerſt dieſen
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            Augapfel ganz aus der Höhle genommen denken (vgl. </s>
            <s xml:id="echoid-s2463" xml:space="preserve">Fig. </s>
            <s xml:id="echoid-s2464" xml:space="preserve">6).
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            <s xml:id="echoid-s2465" xml:space="preserve">Wir wollen ihn von den Muskeln, die zu ſeiner Bewegung
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            dienen, befreien, und uns die bloße Kugel vorſtellen, an welcher
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            wir nur den Stiel, den Nervenfaden (ON), laſſen wollen, der
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            ſo ziemlich am hinterſten Teile der Kugel ſitzt, wenn wir den
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            ſichtbaren Teil des Auges den vorderen nennen.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2467" xml:space="preserve">Legen wir dieſe Kugel ſo vor uns auf einen Tiſch nieder,
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            daß der Stiel auf der Tiſchplatte ruht, ſo haben wir das
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            Auge mit dem vorderen Teil obenauf vor uns liegend. </s>
            <s xml:id="echoid-s2468" xml:space="preserve">In
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            dieſer Stellung ſehen wir, wie die Augenlider einſt von unten
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            und oben einen Teil der Kugel verdeckt hatten, ſo daß es ei-
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            förmig erſchien. </s>
            <s xml:id="echoid-s2469" xml:space="preserve">Die Kugel, die vor uns liegt, iſt im ganzen
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            weiß und undurchſichtig; </s>
            <s xml:id="echoid-s2470" xml:space="preserve">nur vorn, und in der jetzigen Lage
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            oben, erhebt ſich eine durchſichtige Wölbung unter einer feinen,
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            glashellen Haut; </s>
            <s xml:id="echoid-s2471" xml:space="preserve">fühlt man dieſe Wölbung leiſe an, ſo merkt
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            man beim Druck, daß unter der feinen Glashaut (C) eine
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            wäſſerige Flüſſigkeit enthalten iſt, und blickt man von allen
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            Seiten durch dieſe Glashaut, wie durch ein Fenſter, hinein ins
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            Auge, ſo merkt man ſchon, daß man bis in eine gewiſſe Tiefe
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            hineinblicken kann.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2473" xml:space="preserve">Das erſte, was wir nun in Augenſchein nehmen, iſt das,
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            was wir den farbigen Ring (I) des Auges nennen. </s>
            <s xml:id="echoid-s2474" xml:space="preserve">Wir meinen
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            jenen Ring, der bei manchen Perſonen blau, bei manchen
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            grau, bei manchen braun, bei manchen gemiſcht ausſieht, immer
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            aber einen tief ſchwarzen Flecken in der Mitte hat: </s>
            <s xml:id="echoid-s2475" xml:space="preserve">die Pupille.
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            <s xml:id="echoid-s2476" xml:space="preserve">Dieſer farbige Ring, das merkt man recht deutlich beim </s>
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