Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 6/11, 1897

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193105 ſtehenden Waſſer hervorbringt. Am beſten ſind die Wellen
des Seebades, deren ſtarker Schlag eine Muskelanſtrengung
erfordert, um ſich auf den Beinen zu erhalten und ſo eine
kräftigende Thätigkeit des Leibes erweckt.
Verläßt man das kalte Bad zur rechten Zeit, das heißt
zur Zeit, wo die Gegenwirkung noch vorhanden iſt, ſo wird
weder Zittern noch Zähneklappern eintreten, die ein Zeichen
des zu langen Badens ſind;
es wird ſich vielmehr eine Rötung
der Haut beim gehörigen Abreiben einſtellen und während
man auf der Haut angenehme Erwärmung, im Innern friſche
Kühlung empfindet, nimmt man eine Stärkung der Nerven und
der ganzen Lebensthätigkeit wahr und fühlt ſich abgehärtet gegen
Einwirkungen der Witterung, die ſonſt nicht ſelten die Quelle
ſchwerer Leiden ſind.
XV. Schlußbetrachtungen.
Wir haben über die Wirkung der Bäder auf den Menſchen
vom naturwiſſenſchaftlichen Standpunkt aus geſprochen;
über
den Gebrauch der Bäder kann freilich nur das eigne Wohl-
gefühl des Geſunden und der ärztliche Rat bei Kranken die
Entſcheidung treffen.
Im allgemeinen läßt ſich indeſſen zur Regel Folgendes
aufſtellen:
Menſchen, die an der Lunge leiden, dürfen überhaupt
nicht baden.
Der Druck des Waſſers, der wegen der Schwere
desſelben ſtärker iſt als der Druck der Luft, iſt an ſich genügend,
bei ſolchen Perſonen das Atmen zu erſchweren.
Das Aus-
atmen wird ihnen zu leicht werden, denn hierzu hilft der
Druck des Waſſers, der von außen auf den Bruſtkaſten wirkt,
während das Einatmen, bei welchem ſie den Bruſtkaſten

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