Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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19462 ſchlachteten Kalbes oder Ochſen von allen ihm anliegenden
Muskeln und Nerven befreit, und die bloße Augenkugel ſo vor
ſich hinlegt, daß man in das Sehloch von oben hineinſehen
kann.
Man wird zunächſt die glashelle Haut vor ſich haben, die
ſich wie ein Uhrglas mitten auf der weißen Haut der Augen-
kugel erhebt, und unter welcher ſich die glashelle Flüſſigkeit
befindet, durch welche der Farbenring ſamt ſeinem Sehloch
hervorſchimmert.
Mit einer feinen Schere kann man dieſe Glashaut durch-
ſtechen und einen Schnitt hinein machen.
Es wird ſofort die
wäſſerige Flüſſigkeit ausfließen, aber man wird ſogleich ſehen,
daß dieſe Flüſſigkeit nur einen ſehr kleinen Teil vom Inhalt
des Auges ausgemacht, und daß man mit dem Einſchnitt nur
eine Vorkammer des Auges geöffnet hat.
In der That iſt dies der Fall. Dieſe Vorkammer hat
an ſich nicht ſonderliche Bedeutung:
es hat nichts Gefährliches
auf ſich, wenn man bei einer Operation dieſe Glashaut öffnet,
das Waſſer der Vorkammer abfließen läßt, denn die Glashaut
wächſt ſehr leicht wieder zu, und die wäſſerige Flüſſigkeit erſetzt
ſich ſehr ſchnell.
Schneidet man mit der Schere die Glashaut ringsum
aus, ſo wird man bemerken, daß dieſes wie das feinſte Uhr-
glas aufgelegte Häutchen zwar ſehr klar und durchſichtig, aber
doch recht feſt und derbe iſt und ſchon manchen Stoß vertragen
kann, ohne beſchädigt zu werden.
Wir haben jetzt die ganze abgedeckte Vorkammer vor uns
und können mit einer Nadel den Farbenring ein wenig heben
und ſenken, um denſelben näher zu beſehen.
Man nennt
dieſen Ring die Iris, oder deutſch:
die Regenbogenhaut, während
man das Sehloch mit dem Namen Pupille bezeichnet.
— Mit
bloßem Auge giebt es am farbigen Ring gerade nicht viel
Wunderbares zu ſehen, und daß man in einem Loche ſelbſt

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