Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

Table of contents

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[181.] Die Bewegung im Sonnenſyſtem. I. Von der Ebene des Planetenſyſtems.
[182.] II. Eine Vorſtellung vom Sonnenſyſtem.
[183.] III. Wie die Planetenbewegung uns erſcheint und wie ſie wirklich iſt.
[184.] IV. Ein Beiſpiel für den ſcheinbaren Lauf des Planeten Veuus.
[185.] V. Ein Beiſpiel von der Bewegung des Planeten Mars.
[186.] VI. Die Bewegungen von Weſt nach Oſt.
[187.] VII. Verſuch einer Geſamtüberſicht.
[188.] VIII. Die Erde und der Mond.
[189.] IX. Merkwürdiger Lauf des Mondes.
[190.] X. Von Mars und den kleinen Planeten.
[191.] XI. Von Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.
[192.] XII. Zur Erklärung einer wunderbaren Entdeckung.
[193.] XIII. Die Hauptſtütze der Leverrierſchen Entdeckung.
[194.] XIV. Die großartige Entdeckung.
[195.] Eine Phantaſie-Reiſe im Weltall. I. Die Abreiſe.
[196.] II. Auf der Station zwiſchen Erde und Mond.
[197.] III. Wir langen auf dem Monde an.
[198.] IV. Auf dem Monde.
[199.] V. Was beginnen wir auf dem Monde?
[200.] VI. Etwas wiſſenſchaftliche Schwärmerei.
[201.] VII. Ein paar Reiſegedanken.
[202.] VIII. Kleine Reiſe-Begegnungen.
[203.] IX. Weitere Reiſe-Abenteuer.
[204.] X. Die Oberfläche der Sonne.
[205.] XI. Wir ſuchen uns ein Abſteige-Quartier.
[206.] XII. Die Größe der Sonne.
[207.] XIII. Allen Reſpekt vor einer Kubik-Meile.
[208.] XIV. Wir bekommen noch mehr Reſpekt vor der Sonne.
[209.] XV. Die Raumverſchwendung im Sonnen-Syſtem.
[210.] XVI. Ein Sonnenſyſtem im Kleinen.
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            dem beſten Mikroſkop von der Welt nichts ſehen kann, wird
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            uns jeder glauben; </s>
            <s xml:id="echoid-s2539" xml:space="preserve">gleichwohl iſt dieſer Ring, oder dieſe Haut
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            mit ſeiner runden Öffnung in der Mitte ein äußerſt merk-
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            würdiges und wundervolles Ding, von deſſen Aufgabe, Be-
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            ſchaffenheit und intereſſanten Kunſtſtücken wir noch weiterhin
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            werden zu ſprechen haben.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2541" xml:space="preserve">Für jetzt wollen wir nur einmal ſehen, wie weit das Gebiet
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            der Vorkammer ſich erſtreckt. </s>
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            kammer haben wir weggeſchnitten; </s>
            <s xml:id="echoid-s2543" xml:space="preserve">der farbige Ring liegt jetzt
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            vor uns, als eine Haut, die wie eine zweite Mittelwand in
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            der Vorkammer ausgeſpannt iſt; </s>
            <s xml:id="echoid-s2544" xml:space="preserve">das offene Loch führt in den
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            hinteren Raum der Vorkammer, und wir können uns durch
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            eine Stricknadel, mit der wir in dieſen Raum eindringen,
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            überzeugen, daß wir bald auf eine dahinterliegende Wand
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            ſtoßen, die das Ende der Vorkammer bildet.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2546" xml:space="preserve">Sehen wir zu, was an dieſer Hinterwand iſt, und was
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            in dem Raum ſteckt, den der undurchſichtige, farbige Ring
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            verdeckt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2547" xml:space="preserve">Wir machen nun mit der Schere auch in den Ring
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            einen Einſchnitt und verſuchen, ihn ebenfalls rund auszuſchneiden,
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            ſo daß wir die Mittelwand der Vorkammer auch abgelöſt und
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            nur die Hinterwand und was drum und dran iſt, beſehen können.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2549" xml:space="preserve">In dieſer Hinterwand iſt eben das weſentliche Inſtrument
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            des Auges, denn wir ſehen nunmehr, daß vor uns und zwar
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            genau unter der Stelle hinter dem Sehloch, eine Kryſtallinſe
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            liegt, die bedeutend größer iſt als das Sehloch, und deren
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            Rand eben von dem farbigen Ring verdeckt war (L in Fig. </s>
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            <s xml:id="echoid-s2551" xml:space="preserve">Wir ſehen von der Linſe freilich vorerſt nur die obere Fläche, die
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            wiederum wie ein Uhrglas gewölbt vor uns liegt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2552" xml:space="preserve">Der Rand
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            der Linſe, die ganz wie ein dickes Brennglas ausſieht, iſt rings
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            eingefaßt in einem nerven- und aderreichen Kranz, der Strahlen-
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            körper genannt wird. </s>
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            gebettet in einer Maſſe, die äußerſt klar und durchſichtig iſt,
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            und zu welcher wir ſogleich kommen werden.</s>
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