Bernstein, Aaron, Naturwissenschaftliche Volksbücher, Bd. 12-16, 1897

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            <emph style="bf">XVIII. Der ſogenannte Glaskörper im Auge.</emph>
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            <s xml:id="echoid-s2570" xml:space="preserve">Wenn man die Kryſtalllinſe herausgeholt hat, ſo ſieht man
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            die Grube, in welcher ſie gelegen hat, und zwar ringsum mit
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            dem Rand in der ſtrahligen, krauſenartigen Maſſe, die wir
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            bereits bemerkt haben, mit der unten ſtark gekrümmten Fläche,
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            jedoch auf einer äußerſt hellen, glasartigen, aus feuchten Häuten
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            beſtehenden Maſſe, welche den ganzen übrigen Raum der
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            Augenkugel ausfüllt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2572" xml:space="preserve">Man nennt dieſe Maſſe den Glaskörper, und wird ſich
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            eine richtige Vorſtellung von ſeiner Geſtalt machen, wenn man
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            ſich ihn als eine halbe Kugel denkt, die auf der oberen Fläche
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            eine Grube hat, worin die Krümmung der Kryſtalllinſe hin-
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            einpaßt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2574" xml:space="preserve">Dies, was wir hier vorgeführt haben, iſt der ganze
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            Inhalt der Augenkugel, ſoweit es ſich nämlich um die Höhlung
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            handelt, in welche das Licht hineindringt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2575" xml:space="preserve">Nimmt man all
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            dies, ſo weit es geht, heraus, ſo hat man nur eine hohle Kugel
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            vor ſich, gebildet aus dicken Häuten, die wir noch kennen
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            lernen werden, die wir aber für den Augenblick noch außer
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            Betracht laſſen wollen, um nur noch einmal den Weg zu be-
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            zeichnen, welchen das Licht, von draußen eindringend, ins
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            Auge hineinnimmt.</s>
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            <s xml:id="echoid-s2577" xml:space="preserve">Die Lichtſtrahlen treffen demnach zuerſt auf die glashelle
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            Haut, die ſich wie ein Uhrglas über dem Farbenring des
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            Auges wölbt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2578" xml:space="preserve">Sodann gehen die Strahlen durch eine kleine
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            Schicht Waſſer, welche unter dieſer Haut ſich befindet, und
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            treffen auf den ausgeſpannten Ring, der undurchſichtig iſt, alſo
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            die Strahlen nicht durchläßt. </s>
            <s xml:id="echoid-s2579" xml:space="preserve">Aber diejenigen Strahlen, welche
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            auf das Loch in der Mitte des Ringes treffen, gehen weiter
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            ihren Weg ins Innere des Auges und treffen dort auf die
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            Linſe, durch welche ſie, ganz wie durch ein Brennglas, eine
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